Unternehmens-Allianz für U-Boot-Bau

Bodo Koch (CEO Atlas Elektronik), Eirik Lie, Kathrin Rohloff (CEO kta naval systems), Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz, Øystein Bø (Staatssekretär Norwegisches Verteidigungsministeriums), Dr. Rolf Wirtz (CEO ThyssenKrupp Marine Systems), Foto: Kongsberg
Ein deutsch-norwegischer Zusammenschluss soll den U-Boot-Bau voranbringen.
Der Essener Konzern Thyssen Krupp, seine Bremer Tochtergesellschaft Atlas Elektronik und der norwegische Rüstungskonzern Kongsberg gründen dazu ein Joint Venture. Ziel ist es, den Standard künftiger Führungs- und Waffeneinsatzsysteme für nicht nuklearbetriebene, konventionelle U-Boote zu prägen, teilte ThyssenKrupp jetzt mit. Das Joint Venture firmiert unter dem Namen kta naval systems und wird exklusiver Zulieferer für ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS).
Nach Angaben eines Sprechers von ThyssenKrupp hatten die deutsche und die norwegisch Regierung im Juni 2017 eine bilaterale Vereinbarung für die gemeinsame Beschaffung von U-Booten getroffen und ThyssenKrupp Marine Systems als strategischen Partner ausgewählt. Das neugegründete Gemeinschaftsunternehmen zwischen ThyssenKrupp und Kongsberg wird dabei das Führungs- und Waffeneinsatzsystem für die neuen U-Boote entwickeln. Durch die gemeinsame Beschaffung sollen Instandhaltungs- und Ausbildungskosten sowie der logistische Aufwand reduziert werden, sagte der Sprecher.
Nach der Aufforderung zur Angebotsabgabe entwickeln ThyssenKrupp und ihre Partner aktuell ein ausführliches Konzept für ein Angebot zur Lieferung von vier U-Booten an die norwegische und zwei U-Booten an die deutsche Marine. Derzeit ist die Unterzeichnung eines gemeinsamen Vertrags für die neuen U-Boote der Klasse 212 Common Design („CD“) im Jahr 2019 vorgesehen. Auf dieser Grundlage könnten die Boote ab Mitte 2020 ausgeliefert werden. Die Klasse 212CD kombiniert die niedrigen Signaturen der Klasse 212A mit größerer Reichweite, Geschwindigkeit sowie Belastbarkeit und ermöglicht so weltweite Operationen.
Eirik Lie, President von Kongsberg Defence & Aerospace AS: „Das Joint Venture ist ein wichtiger Schritt für uns und die norwegische Rüstungsindustrie. Wir haben bereits in den vergangenen Jahrzehnten mit ThyssenKrupp zusammengearbeitet. Gemeinsam werden wir eine neue Generation von Führungs- und Waffeneinsatzsystemen entwickeln und eine intelligente Verteidigung in Europa auf den Weg bringen.“ FBi