US Navy setzt erneut auf Marinebasis Kiel

Bei der Suche nach einem Ausrüstungs- und Versorgungshafen für die in Europa operierenden vier Zerstörer der US Navy ist die Wahl erneut auf Kiel gefallen.

Nachdem 2016 bereits die „Donald Cook“ im Rahmen ihrer Ostsee-Patrouille versorgt wurde, ist jetzt der Zerstörer „Carney“ in Kiel eingetroffen. Das 154 Meter lange Schiff ist zusammen mit den drei Schwestern „Donald Cook“, „Porter“ und „Ross“ seit 2015 im spanischen Rota als vorgeschobene Einheit stationiert. In dieser Funktion übernehmen die vier Schiffe auch Aufgaben im Rahmen des auf Europa erweiterten ballistischen Abwehrschildes gegen Lang- und Mittelstreckenraketen (Ballistic Missile Defence).

Die „Carney“ befindet sich seit Mitte März auf ihrer dritten Patrouille im Einsatzbereich der 6. US-Flotte und hat zunächst im Atlantik, bei den Britischen Inseln und in der Nordsee operiert. Am 4. Mai fuhr das Schiff nach Beendigung eines Besuchs in Amsterdam dann durch den Großen Belt in die Ostsee und operierte zunächst östlich von Bornholm. In der Ostsee wurde auch nach einem Hafen für die Versorgung des Schiffes gesucht. Die Wahl fiel dabei auf Kiel, den einzigen deutschen Marinestützpunkt mit Tiefwasserzufahrt. Am 10. Mai machte das Schiff für einen fünftägigen Versorgungsstopp an der Scheermole fest.

Dabei wurde das 1996 in Dienst gestellte Schiff von den Kieler Schleppern „Stein“ und „Holtenau“ (Reederei SFK) an den Liegeplatz gebracht. Die SFK stellt auch den Ponton „Hörn 10“ als Versorgungsplattform. Der Vorteil des Liegeplatzes an der Scheermole liegt auch bei der Treibstoffversorgung. Die „Carney“ wird dabei mit größeren Mengen Marinediesel direkt aus der Pier versorgt, da die Bundeswehr in Kiel über eine in den Stützpunkt integrierte Kraftstoffversorgung verfügt. Zusätzlich erfolgt die Anlieferung größerer Mengen Proviant und Ausrüstung. Die 250 Soldaten der „Carney“ nutzen die Liegezeit für ein Ausflugsprogramm zu Sehenswürdigkeiten in ganz Norddeutschland. Fahrten nach Lübeck, Hamburg und Berlin gehören zum Programm. Betreut wird die US Navy dabei von der Kieler Agentur UCA United Canal Agency. Der nächste Marinebesuch aus den USA ist für die Kieler Woche geplant. FB/pk

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