US-Truppenverlegung in die Ostsee

Auf die deutschen Seehäfen kommt eine der größten Militärverladungen seit Ende des Kalten Krieges zu.

Vor wenigen Tagen hat in den USA der Transport einer US-Division mit rund 2800 Fahrzeugen nach Europa begonnen. Das Gerät soll mit mehreren Schiffsladungen von den texanischen Häfen Galveston und Port Arthur aus nach Europa befördert werden. Die Verlegung ist Teil der im Sommer angekündigten Unterstützung zur Sicherung der Nato-Staaten im Baltikum und Osteuropa.

Bis Januar sollen Panzer, Lkw, Kommandofahrzeuge und Container über den Atlantik in deutsche Häfen gebracht werden. Für den Transport kommen Schiffe der US-Reederei ARC RoRo Carriers und des Military Sealift Commands (MSC) zum Einsatz. Ein MSC-Schiff hatte bereits im November 620 Container mit Munition nach Deutschland gebracht und im Hafen Nordenham gelöscht.

Derzeit bereiten sich in den Vereinigten Staaten außerdem 4200 Soldaten der 4. Infanteriedivision auf einen neunmonatigen Einsatz in Osteuropa vor. Sie gehören zu der im nächsten Jahr beginnenden, erweiterten Phase der Operation „Atlantic Resolve“. Wenn sie im Januar in Europa eintreffen, wird ihr Gerät schon in den Häfen in Deutschland oder dem Baltikum abholbereit stehen. Die Einheiten werden dann über die Ostseehäfen Kiel und Lübeck mit Frachtfähren weitertransportiert. Auf der Route Kiel–Klaipeda wurden bereits seit 2014 mehrfach Militärtransporte in kleineren Gruppen mit zwei Fähren sicher bewältigt. Von Lübeck-Travemünde aus steht die Stena-Line bereit, die für ihre Lettland-Linie kürzlich Verstärkung in Form der „Stena Nordica“ angekündigt hatte (THB 30. November 2016).

Bei der Verlegung geht es laut Oberst Todd Bertulis, stellvertretender Logistik-Chef des US-Kommandos Eucom in Stuttgart, auch darum, die logistischen Fähigkeiten der US-Armee auf die Probe zu stellen. Es gelte nachzuweisen, dass die Kampfkraft der USA zur rechten Zeit an den rechten Ort nach Europa gebracht werden könne. FB/ger

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