Verantwortung für maritimen Sektor

Reinhard Meyer (Foto: Land SH)
Die Senatoren und Minister der fünf norddeutschen Küstenländer haben sich am Montag in Hamburg getroffen. Digitalisierung, alternative Schiffsantriebe und Infrastruktur standen im Fokus.
Auf der Tagesordnung der Konferenz standen die Digitalisierung der maritimen Wirtschaft, Industrie 4.0, Arbeit 4.0, Umweltfreundlichkeit in der Schifffahrt und wichtige Infrastrukturprojekte. Es gelte in der Zukunft erhebliche Herausforderungen zu bewältigen, so die Politiker. Die Digitalisierung der maritimen Wirtschaft sei ein herausragendes Handlungsfeld, das verschiedene maritime Bereiche vom Schiffbau über den Schiffsbetrieb und die Schifffahrt, die Logistik und Hafenwirtschaft bis hin zu Meerestechnik und Offshore-Technologien berühre. Die norddeutschen Länder wollen gemeinsam die darin enthaltenen Potenziale für die maritime Wirtschaft in Norddeutschland erschließen und im Dialog mit Wissenschaft und Wirtschaft die Zukunftsthemen entwickeln. Ein gutes Instrument, um das zu realisieren, sei das Maritime Cluster Norddeutschland, eine Initiative aller fünf Länder.
Die Konferenz beschäftigte sich auch mit dem Thema der alternativen Schiffsantriebe. Schiffe seien zwar gemessen an ihrer Transportleistung bereits heute ein sehr effizienter und damit umweltfreundlicher Verkehrsträger, aber es bestehe unbestritten weiterer Handlungsbedarf zur Energieeinsparung und Emissionsreduzierung.
Strengere Auflagen für den Umwelt- und Klimaschutz, Kostendruck und die Endlichkeit fossiler Brennstoffe seien drei gewichtige Gründe, weshalb sich Schifffahrt und Häfen für alternative, innovative, grüne Antriebstechnik und Infrastruktur einsetzen müssten. Für Deutschland tragen neben dem Bund die fünf norddeutschen Bundesländer eine besondere Verantwortung für den maritimen Sektor. Sie sollten deshalb eine aktive Gestaltungsrolle für zukünftige maritime Entwicklungen einnehmen.
Fehmarnbeltquerung
In Zusammenhang mit den Themen Verkehr und In frastruktur bekräftigten die norddeutschen Senatoren und Minister zudem die Bedeutung der Fehmarnbeltquerung sowie der A20. „Die A20 wird durch eine Optimierung der Verkehrswege in Norddeutschland zu einer Verbesserung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit der Industrie-, Wirtschafts- und Tourismuszentren beitragen. Dadurch wird die Metropole Hamburg entlastet und Westeuropa über die bereits bestehende Ostseeautobahn Lübeck–Stettin noch näher an Polen heranrücken“, so Schleswig-Holstein Wirtschaftsminister Reinhard Meyer.
Hamburg werde auch weiterhin die Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen beim Bau der A20 unterstützen und den gemeinsamen Dialog mit der Bundesregierung in der bewährten konstruktiven Weise fortsetzen.
Im Anschluss trafen sich die Minister zum Meinungsaustausch mit über 25 Präsidenten und Geschäftsführern und Mitgliedern der Industrie- und Handelskammern aus Norddeutschland. FBi