Von „Trendwende“ noch keine Rede

Trendwende Personal“, „Trendwende Material“ eingeleitet: Das sind zwei Formulierungen, die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) im Zusammenhang mit dem Gesamterscheinungsbild immer wieder gern gebraucht.

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere liefert der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD). Seine Gesamtbewertung fließt in den „Bericht des Wehrbeauftragten“ ein, der alljährlich erscheint und jetzt in Berlin wieder vorgelegt wurde. Vor Journalisten präsentierte der Wehrbeauftragte diese, erneut lange Mängelliste: Da ist weiterhin von fehlendem Gerät, von „unklar organisierter Verantwortung“ oder von „einem kritikwürdigen Lufttransport von Soldaten in wenig geschützten, zivilen Hubschraubern in Afghanistan“ die Rede. Insgesamt bleibe die Einsatzbereitschaft des Großgeräts, und zwar über die verschiedenen Teilstreitkräfte hinweg, überwiegend aber unbefriedigend. „Bei einer Verfügbarkeit von einsatzbereiten Panzern, Schiffen und Flugzeugen von teilweise deutlich unter 50 Prozent des Gesamtbestandes kann man noch nicht von einer spürbaren Trendwende sprechen.“

Dass zu wenig vorankomme, sei auch dem Verwaltungsmanagement geschuldet. So leide die Bundeswehr an Unterbesetzung und gleichzeitig an Überorganisation. „Zu viel Arbeit wird doppelt getan oder gegeneinander. Zu viel Arbeitszeit muss an schlechte Strukturen verschwendet werden.“

Die im Rahmen internationaler Einsätze besonders beanspruchte Marine bleibt für ihn weiter ein Sorgenkind. So warte die Flotte beispielsweise immer noch auf die Indienststellung der wichtigen Fregatten der Klasse 125. Deren Typschiff, die „Baden-Württemberg“ (F 222), wurde im Dezember 2013 in Hamburg getauft. Jetzt ist von einer Übergabe dieses Schiffes an die Flotte in diesem Frühjahr die Rede. EHA/dpa

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