Warnung vor Exodus nach Zypern

Griechische Reeder sollen ab 2016 mehr Steuern für ihre Schiffe zahlen. Das ist Teil des Reformprogramms der griechischen Regierung. Aber es gibt Widerstand.

Erst vor wenigen Tagen billigte das griechische Parlament die Anhebung der Tonnagesteuer ab 2016 und die Ausweitung der Steuerpflicht auf alle Schiffe griechischer Reeder, also auch diejenigen, die nicht unter griechischer Flagge fahren. Damit soll eine Verbesserung der Einnahmen des griechischen Staates erreicht und der von den internationalen Kreditgebern geforderte Haushaltsprimärüberschuss erreicht werden. Zudem würde die erste Steueranhebung seit 1975 zu mehr Steuergerechtigkeit führen, so Ministerpräsident Alexis Tsipras.

Gegen die Steuerpflicht regt sich jetzt aber massiver Widerstand. Einzelne Reederfamilien haben bereits angekündigt, bis zum Jahresende die Zentralen ihrer Unternehmen nach Zypern zu verlagern. Schon jetzt fahren viele Schiffe unter der Flagge des EU-Nachbarn im Mittelmeer. Zypern gilt innerhalb der EU als Billigflagge, und Schifffahrtsunternehmen müssen dort noch weniger Steuern zahlen als in Griechenland.

Auch der zurückgetretene Finanzminister Yannis Va rou fakis warnte vor einem „Exodus“ griechischer Reeder nach Zypern. In der Tat sind schon einige Reedereien wie Star Bulk und Oceanbulk Container Shipmanagement in Zypern registriert. Tsipras seinerseits unterstrich, an seinem Reformprogramm festhalten zu wollen. pk

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