„Wir brauchen mehr Schiffe“
Die private Initiative „Sea Watch“ hat sich über mangelnde Hilfe bei der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer beklagt.
Das Schiff habe innerhalb von sechs Tagen mehr als 600 Bootsflüchtlinge aus Afrika gerettet, sagte „Sea Watch“-Sprecher Ruben Neugebauer. Dabei habe man mehrmals lange auf die Unterstützung anderer Schiffe warten müssen.
Der umgebaute, fast 100 Jahre alte Fischkutter „Sea Watch“ kann selbst keine nennenswerte Zahl an Flüchtlingen aufnehmen, da er nur 21 Meter lang und 5 Meter breit ist. Seine Aufgabe besteht daher vielmehr darin, Rettungsinseln auszusetzen, Schwimmwesten zu verteilen und Notrufe abzusetzen. Inzwischen seien jedoch alle sechs Rettungsinseln des Schiffes verbraucht, sagte Neugebauer. Man nehme nun Kurs auf Lampedusa, um neues Material aufzunehmen. Auch die Schiffe von „Ärzte ohne Grenzen“ und der maltesischen Initiative Migrant Offshore Aid Station (MOAS) müssten immer wieder Flüchtlinge an Land bringen. Dann sei praktisch kein anderes Schiff mehr in der Region. „Wir brauchen hier mehr Schiffe“, sagte Neugebauer. „Alles andere ist unterlassene Hilfeleistung.“
Die Linke im Bundestag forderte: „Frontex und die sich vor Ort befindenden Einheiten der Bundesmarine müssen die ‚Sea Watch‘ sofort unterstützen.“ lno/bre