Y-Trasse: „Ausbau schnell umsetzen“

Das Dialogforum gibt seine Schlussempfehlung für die Trasse, Karte: Land SH
Der Fahrgastverband Pro Bahn hat eine schnelle Umsetzung der Ausbauvariante gefordert, die für die umstrittene Y-Bahntrasse von Niedersachsen nach Hamburg und Bremen gefunden worden ist.
Trotzdem will der Verband am Donnerstag die Ausbauempfehlung des Dialogforums zum Projekt nicht unterzeichnen, weil darin über die Empfehlung des Forums hinausgehende Baumaßnahmen ausgeschlossen werden, die aus Sicht von Pro Bahn jedoch notwendig wären. Es bestünden Zweifel, ob die geplanten Maßnahmen mittelfristig ausreichten, um den wachsenden Güterverkehr aus den Häfen ebenso wie Verbesserungen im Regionalverkehr zu ermöglichen.
Die Alpha-Variante sieht ein zusätzliches Gleis zwischen Verden und Rotenburg sowie zwischen Lüneburg und Uelzen und den Ausbau der „Amerika-Linie“ von Bremen nach Uelzen vor. Für den heutigen Donnerstag ist die Schlussabstimmung auf der achten Sitzung des Dialogforums angesetzt. Direkt im Anschluss daran soll die Empfehlung des Forums an das Bundesverkehrsministerium übermittelt werden. Dort wird letztendlich über den Ausbau entschieden.
In Schleswig-Holstein stößt die Ausbauvariante für die Bahntrasse derweil auf Widerstand. „Sie funktioniert so nicht, weil sie keine einvernehmliche norddeutsche Lösung ist“, sagte Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) am Mittwoch. Die vom Dialogforum favorisierte Alpha-Variante führe zu mehr als 100 zusätzlichen Güterzügen täglich auf der Strecke zwischen Hamburg und Büchen. Sie verläuft vor allem durch Wohnorte in Schleswig-Holstein.
„Abgesehen von dem etwas sonderbaren Verfahren, jemandem eine derart schwere Last aufzubürden, der gar nicht am Verhandlungstisch sitzt, handelt es sich um eine Vorrangstrecke für den schnellen Personen-Fernverkehr“, sagte Meyer. Darüber hinaus werde die Entwicklung des Nahverkehrs im gesamten Hamburger Raum erheblich eingeschränkt. Für die Abwicklung so großer Gütermengen sei diese Route gar nicht ausreichend. Zudem würden auch unabhängige Experten bemängeln, dass die Alpha-Variante von ihrer Kapazität her langfristig nicht ausreiche. Für den Güterverkehr gebe es keinen Anspruch auf mehr Lärmschutz. Betroffen wären Orte wie Reinbek, Schwarzenbek oder Müssen, aber auch Orte in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Dialogforum hatte sich im Oktober nach zähem Ringen auf eine Ausbaulösung geeinigt, die weitere Baumaßnahmen, einschließlich der von der Stadt Hamburg ins Gespräch gebrachten Neubaustrecke entlang der A7, offen lässt. lno/fab