Zehn Jahre Korvettengeschwader: System hat sich bewährt

Die Korvette "Braunschweig" (Bild: Gierke)
Zum zehnjährigen Dienstjubiläum des 1. Korvettengeschwaders der Marine hat Kommandeur Sascha Zarthe eine positive Bilanz gezogen. Das Geschwader habe in diesem Zeitraum eine beachtenswerte Entwicklung vollzogen, sagte Zarthe im Rahmen einer militärischen Zeremonie am Mittwoch im Marinestützpunkt Warnemünde.
In einer vergleichsweise kurzen Zeit sei es gelungen, eine neue Schiffsklasse in die Deutsche Marine einzuführen und zu einem bereits jetzt unverzichtbaren Teil der Flotte zu entwickeln. Das Geschwader umfasst derzeit fünf Schiffe. Die Korvetten könnten weltweit sehr flexibel in engen Küstengewässern oder auch auf hoher See eingesetzt werden.
Allerdings waren die Korvetten zunächst wegen einer Pannenserie, die den Einsatz um Jahre verzögerte, in die Schlagzeilen geraten. Vor allem Getriebeprobleme hatten die insgesamt 1,2 Milliarden Euro teuren Schiffe lahmgelegt. Schrauben lösten sich und beschädigten die komplizierte Mechanik. Kupplungsprobleme tauchten auf, und die Klimaanlagen machten Ärger. In den Motorräumen dampfte bei hohen Betriebstemperaturen Formaldehyd aus. Die Räume konnten zunächst nur mit Atemschutz betreten werden.
Die Korvetten mit knapp 60 Soldaten als Stammbesatzung haben nach Ansicht von Militärs die optimale Ausstattung für die Einsätze, mit denen die Marine künftig konfrontiert sein wird. Sie hat mit gut drei Metern einen extrem geringen Tiefgang und kann landgestützte Ziele angreifen.
Weltweite Operationen möglich
Die Flexibilität des Systems ermögliche es, weltweit zu operieren, sagte Zarthe. Zudem könnten die Korvetten mehr als sieben Tage ohne jede Unterstützung und Landberührung unterwegs sein, dies sei mit den Vorgängern, den Schnellbooten, nicht möglich gewesen. Inzwischen sei ein Antischiffsflugkörper an Bord, künftig solle auch eine Drohne zur Ausrüstung gehören, sagte ein Sprecher.
Dem Geschwader gehören außer der "Magdeburg" die baugleichen Korvetten "Braunschweig", "Erfurt", "Oldenburg" und "Ludwigshafen am Rhein" an. Aktuell ist die "Ludwigshafen am Rhein" Teil der Ständigen Maritimen Nato Gruppe 1 (SNMG1) und damit an mehreren Manövern in der
Nord- und Ostsee beteiligt. Die "Braunschweig" war im Mai zu einem einjährigen Einsatz im Mittelmeer ausgelaufen. (mv)