Zwischenruf: Vorhang zu, Fragen offen

THB-Redakteur Wolfhart Fabarius, Foto: Arndt
Die 9. NMK ist vorbei – die Arbeit für den Ausbau des Schifffahrtsstandortes Deutschland noch lange nicht. Die stärkere Öffnung der Konferenz für das Publikum hat die öffentliche Diskussion gefördert. Die Branchenforen haben sich zur Vorbereitung bewährt. Allerdings: Lösungen und Ansätze über das hinausgehend, was bereits im Vorfeld besprochen wurde, hat die 9. NMK nicht gebracht.
Die Präsenz internationaler Gäste traf unter den Teilnehmern auf positive Resonanz. Die Idee: einen Blick von außen bekommen. Die lobenden Worte der Gäste über den Standort Deutschland wirkten wie Balsam, dürfen aber nicht überbewertet werden, denn gute Gäste sind das, was man von ihnen erwartet: freundlich.
Die Reeder haben versäumt, konkrete Zusagen für ihren Bündnisbeitrag zu geben. Dabei hatte es im Vorfeld mehrere Steilvorlagen gegeben, insbesondere die Hamburger Initiative im Bundestag für den kompletten Lohnsteuereinbehalt und den Antrag der Regierungsfraktionen im Bundestag zugunsten der Seeschifffahrt und der deutschen Flagge. Sich seitens der Reeder angesichts schwieriger Märkte nicht auf verbindliche Ziele festlegen zu wollen ist verständlich – vor dem Hintergrund des Entgegenkommens der Bündnispartner jedoch nicht nachvollziehbar.
Noch sind nicht alle Bausteine der maritimen Agenda ausformuliert. So hat die Bundesregierung ihr für die NMK angekündigtes Nationale Hafenkonzept bislang nur umrissen. Anhand der Maritimen Strategie ist immerhin deutlich geworden, wohin die Reise gehen soll: Forschung, Entwicklung und Innovation sind die Schlagworte, auf denen die Regierung ihr Förderprogramm für die kommenden zehn Jahre aufbaut.
Die 9. NMK hat sich für die Teilnehmer vor allem als Plattform bewährt, um das eigene Netzwerk auszubauen. Wolfhart Fabarius