Asiatischer Konzern will bei der Lloyd Werft einsteigen

Die Verhandlungen der malaysischen Genting Group mit der Lloyd Werft in Bremerhaven könnten bereits Ende August zu einem Ergebnis kommen.

Das sagte am Montag der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Bremerhavener Unternehmens, Nils Bothen. „Wir sehen das sehr positiv“, betonte er. Ein Einstieg des asiatischen Konzerns bedeute die Sicherheit der Arbeitsplätze und eine Aufwertung des Standorts. Am Sonntag hatten mehrere Medien berichtet, dass die Genting Group in Bremerhaven investieren will. Radio Bremen zufolge soll in wenigen Wochen klar sein, ob die Asiaten Mit- oder sogar Hauptgesellschafter der Lloyd Werft werden.

„Die Kultur hier dreht sich um den Schiffbau. Und wir denken, mit Investitionen kann das hier wieder ein sehr aktiver Schiffbaustandort werden“, sagte Tan Sri Lim Kok Thay, Chef der Genting Group, auf einer Pressekonferenz. Vorstandsmitglied Rüdiger Pallentin erklärte dort: „Wir sind tatsächlich schon seit April in intensiven Verhandlungen. Ich bin da sehr, sehr optimistisch.“

Vor etwa einer Woche hatte die US-Reederei Crystal Cruises angekündigt, dass sie insgesamt fünf Luxusliner in Bremerhaven bauen lassen will (THB 21. Juli 2015). Crystal Cruises gehört zur Genting Group. „Es wäre der größte Auftrag in der Geschichte der Lloyd Werft“, so der Geschäftsführer der IG Metall Bremerhaven, Karsten Behrenwald. Aus Sicht des Betriebsrates könnte diese Order die Zukunft des Unternehmens für die kommenden fünf bis sieben Jahre sichern. Zum Auftragsvolumen ist bislang nichts bekannt.

Nach Einschätzung von Branchenexperten reicht der Platz auf der Werft für solche Großaufträge nicht aus. Sie sei daher in Verhandlungen mit der Stadt über eine benachbarte Pier, die saniert werden müsste. Rund 30 Millionen Euro habe das Wirtschaftsressort in Aussicht gestellt, wenn der Auftrag zustande komme, hieß es in der Seestadt.

2004 hatte die Werft Insolvenz beantragen müssen, nachdem das Kreuzfahrtschiff „Pride of America“ kurz vor Fertigstellung von einem Sturm gegen die Pier gedrückt wurde und mit dem Heck auf den Hafengrund abgesackt war. Die „Pride of America“ war das letzte Kreuzfahrtschiff, das bei der Lloyd Werft gebaut wurde, seitdem kümmerten sich die aktuell rund 400 Mitarbeiter vor allem um Reparatur- und Umbauarbeiten. FBi/lni

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