Auftragsflaute bei den Seekabelwerken

Eine Auftragsflaute bei der Energieseekabelproduktion sorgt für eine Entlassung von 53 Beschäftigten bei den Norddeutschen Seekabelwerken (NSW) in Nordenham.

Mit dem nun anstehenden Stellenabbau setzt das Traditionsunternehmen an der Unterweser seinen Sparkurs fort, denn schon im vergangen Jahr mussten 27 Mitarbeiter entlassen werden. Bei den jetzigen Kündigungen sind vor allem Mitarbeiter aus der erst 2009 eröffneten Power-Fabrik der Energieseekabelproduktion betroffen, da in dieser Fertigungssparte die Aufträge ausgeblieben sind.

In einer außerordentlichen Mitarbeiterversammlung wurden nun die Beschäftigten über die Entlassungen der Mitarbeiter informiert, wobei die Geschäftsführung bereits im September einen möglichen Stellenabbau angekündigt hatte. Das Unternehmen hatte drei große Projekte mit einem Wert von insgesamt 150 Millionen Euro nicht erhalten. Diese Aufträge hätten ein Volumen von mehr als dem halben Jahresumsatz von NSW gebracht, der sich auf 260 bis 270 Millionen Euro beläuft. NSW musste sich im Preiskampf bei der Vergabe von drei Energieseekabel-Projekten für Kanada, die Ostsee und die Kanalinseln den internationalen Mitbewerbern geschlagen geben.

Außerdem gibt es immer noch Verzögerungen bei einigen Projekten in der Telekommunikationssparte. Das Unternehmen hat mit den Nachwirkungen der Offshore-Krise, der geringen Anzahl an Projekten und einem heftigen Konkurrenzkampf vor allem mit asiatischen Wettbewerbern zu kämpfen. Zudem haben die derzeit niedrigen Ölpreise dazu geführt, dass Erkundungsvorhaben und damit Verkabelungsprojekte für Bohrinseln zurückgestellt wurden. Aufgrund der fehlenden Aufträge wird es im nächsten Jahr und vermutlich auch noch für 2017 zu einer Unterauslastung des NSW-Werkes kommen, hier vor allem in der neuen Energieseekabelfabrik. Im Rahmen eines zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat ausgehandelten Sozialplans erfolgt die Streichung von 53 Arbeitsplätzen und eine Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit von 35 auf 32,5 Stunden, vorerst befristet für sieben Monate. Weiterhin wurde im Rahmen des vereinbarten Sozialplans die Gründung einer Transfergesellschaft zum 1. Januar 2016 beschlossen, in der die entlassenen Mitarbeiter unterkommen können. Dort erhalten die Mitarbeiter Qualifizierungsmaßnahmen und Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung.

Nach Ansicht von IG-Metall-Geschäftsführer Wesermarsch, Martin Schindler, wurde bei NSW ein vergleichsweiser guter Sozialplan ausgehandelt, wobei es nach seinen Worten zutiefst bedauerlich sei, dass bei NSW weitere Arbeitsplätze verloren gehen. Durch die nun anstehenden Entlassungen wird sich die Mitarbeiterzahl bei NSW auf 450 Personen verringern.

NSW wurde 1899 in Köln von Felten & Guilleaume Carlswerk und der Deutsch-Atlantischen Telegraphengesellschaft gegründet. Im April 2007 schloss sich NSW der General Cable Corporation an. CE/fab

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