Auftragsflaute im Schiffbau: Kurzarbeit bei MMG geplant
Mit Kurzarbeit will der Hersteller der weltweit größten Schiffsschrauben – die Mecklenburger Metallguss GmbH (Waren) – die akute Auftragsflaute im Schiffbau überwinden. Die Produktion wird ab nächster Woche um bis zu 25 Prozent gesenkt.
„Derzeit gibt es weltweit die wenigsten Schiffbauaufträge seit 26 Jahren“, sagte jetzt MMG-Geschäftsführer Manfred Urban. Den Planungen zufolge sollen vom 13. März an alle Mitarbeiter 20 bis 25 Prozent weniger arbeiten. „Wir haben die maximal mögliche Zeit – ein Jahr – bei der Arbeitsagentur beantragt“, sagte der Manager.
Die Gießerei mit 225 Beschäftigten wolle die Kurzarbeit flexibel handhaben. „So haben wir im Sommer eine höhere Auslastung“, sagte der Geschäftsführer. Bis Herbst hoffe die Firma auf weitere Aufträge. Angaben des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) in Hamburg zufolge gingen die weltweiten Schiffbauaufträge von einem schon niedrigen Niveau 2015 bis 2016 noch einmal um 23 Prozent zurück. Im vergangenen Jahr wurden weltweit nur noch 480 Schiffe in Auftrag gegeben (THB 7. März 2017).
MMG verzeichnete 2016 knapp 80 Millionen Euro Umsatz. 130 Propeller wurden ausgeliefert. 85 Prozent der Produktion gehen nach Asien, wo die meisten Schiffe gebaut werden. Die Firma hatte bereits die Finanzkrise 2008 und ihre Folgen mit Hilfe von Kurzarbeit überstanden. Sie gehört zur Gießereigruppe DIHAG (Essen) mit elf Gießereien in Europa. FBi/mv