BMVI übernimmt Swash-Lotsentender

Fortschritt aus dem eigenen Haus: A&R begann die Entwicklung der „Explorer“ vor über fünf Jahren, Foto: Abeking & Rasmussen
Die „Explorer“ ist jetzt offiziell an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) übergeben worden.
Der für das Lotsenversetzwesen bestimmte Tender ist eine Weiterentwicklung des bereits seit 1999 bewährten Swath-Konzepts, wie die Explorer GmbH & Co. KG, eine Tochtergesellschaft der Abeking & Rasmussen Schiffs- und Yachtwerft (A&R), jetzt mitteilte. „Swath“ steht dabei für „Small Waterplane Area Twin Hull“, also ein Doppelrumpfschiff mit geringer Wasserlinienfläche. Das Design war damals für den Einsatz in Offshore-Windparks entwickelt worden.
Mit der „Explorer“ nimmt nun nach mehrjähriger, erfolgreicher Erprobung die erste Swash-Einheit („Single Hull“) der Werft ihren regulären Betrieb auf. Das Einrumpf-Schiff ist mit einer Länge von 20,5 Metern etwa fünf Meter kürzer als seine Vorgänger. Das Design wurde speziell in Hinblick auf den Einsatz vor Brunsbüttel entwickelt. Entscheidend sei letztlich, das sichere Übersteigen von Lotsen auch bei schwierigen Bedingungen zu gewährleisten. Dabei spielen auch der 900-Kilowatt-Motor von MTU und insbesondere der elektrische Siemens-Antrieb für niedrige Geschwindigkeiten eine zentrale Rolle. Letzterer ermöglicht im Stationsbetrieb auch einen geringen Kraftstoffverbrauch und somit eine dauerhaft verbesserte CO2-Bilanz, wie die Werft mitteilte. Aufgrund der senkrechten Bordwand kann die „Explorer“ sowohl seegehende Schiffe als auch solche mit geringem Freibord bedienen.
Die Entwicklung des 12,3 Meter breiten und 3,1 Meter tiefgehenden Tenders hatte bereits vor mehr als fünf Jahren begonnen (THB 23. März 2012). Die ersten Tests fuhr das Swash-Schiff 2013 in der Elbmündung (THB 21. Mai 2013). ger