„Damen“-Wahl bei der HPA

Als Referenzprodukt für Bremen seit 2012 im Einsatz: die „Bremen 1“, Foto: Damen Shipyards
Nachdem die Hamburg Port Authority (HPA) ihr neues, großes Feuerlöschboot „Branddirektor Westphal“ Anfang November mit einem großen Bahnhof in Empfang nahm und am 26. November taufte, steht jetzt fest, wer den Zuschlag für die beiden kleineren Boote erhalten hat.
Wie der THB exklusiv erfuhr, werden zwei weitere, jedoch kleinere Feuerlöschboote bei der niederländischen Werftengruppe Damen Shipyards in Gorinchem bei Rotterdam gebaut. Der Auftrag für das zweite Baulos zur Erneuerung der Hamburger Feuerlöschboote wurde ebenfalls europaweit ausgeschrieben. Die „Branddirektor Westphal“, benannt nach Hamburgs erstem Feuerwehrchef nach Ende des Zweiten Weltkriegs, war durch die mittelständische Fassmer-Werft in Berne/Niedersachen gefertigt worden. Baupreis: rund 18 Millionen Euro.
Bereits bei der Ablieferung dieses Fahrzeugs, das derzeit nach HPA-Angaben das modernste und zugleich leistungsstärkste Feuerlöschboot Europas ist, hatte der THB erfahren, dass zu dem Zeitpunkt die EU-weite Auschreiben für die beiden kleinen Boote zwar abgeschlossen, die Fassmer-Werft dafür aber aus dem Rennen war. Grund: zu teuer.
Die jetzt an die niederländische Damen Shipyard vergebene Bestellung soll im Laufe 2020 abgeliefert werden. Das niederländische Traditionsunternehmen hat in seinem sehr breit gefächerten Produktportfolio auch ein sogenanntes „fire fighting vessel“. Damit nicht genug: Mit dem entwickelten Feuerlöschboot-Konzept hatten die Niederländer bereits Erfolg in Deutschland. Im Januar 2012 übergab die Werft das neue Feuerlöschfahrzeug „Bremen 1“ an das kleinste deutsche Bundesland. Das Boot, das von der Feuerwehr und der Polizei gemeinsam genutzt wird, ist 23,9 Meter lang, sechs Meter breit und hat eine Einsatzverdrängung von rund 65 Tonnen. Der Konstruktionstiefgang liegt bei maximal 1,5 Metern. Die von Caterpillar gelieferten Motoren erlauben eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 40 Stundenkilometern. Das Land Bremen bezahlte für den Neubau damals rund 4,5 Millionen Euro.
Auch die neuen Feuerlöschboote werden nach ihrer Ablieferung 2020 von der HPA-Tochtergesellschaft Flotte Hamburg GmbH & Co. KG technisch betreut. Das Unternehmen „bereedert“ zudem die Spezialfahrboote der Hamburger Wasserschutzpolizei sowie des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) in der Hansestadt. Aktuell sind das 50 Einheiten und 40 Schuten. EHA