Digitalisierung und Umweltschutz im Blick

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Die Internationalität von Ausstellern und Besuchern ist auf der SMM traditionell hoch. Die nächste Messe findet vom 8. bis 11. September 2020 statt, Foto: HMC/Maack
Mit insgesamt 2.289 Ausstellern aus 69 Nationen, rund 50.000 Fachbesuchern und fünf begleitenden Fachkonferenzen ist die SMM, die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft, nach Angaben des Veranstalters Hamburg Messe und Congress am vergangenen Freitag zu Ende gegangen.
Das Motto der SMM „Trends in SMMart Shipping“ hatten die Messeverantwortlichen nicht zufällig gewählt: Digitalisierung ist neben Umweltschutz ein zentraler Treiber der Branche.
Das zeigte sich auch an den Ständen, die häufig mit Touchscreens, Simulatoren und Virtual-Reality-Brillen ausgestattet waren und damit innovative Techniklösungen erlebbar machten.
„In diesem Jahr konnte man richtig sehen, dass die digitale Transformation den maritimen Sektor erreicht hat. Die SMM ist ein großartiger Ort, um sich damit zu befassen“, sagt Frank Coles, Präsident der Transas Group, die zu Wärtsilä gehört.
Das sehen auch andere Aussteller so: „Da die digitale Revolution zur maritimen Realität wird, hat sich die SMM 2018 als die ideale Gelegenheit erwiesen, das dynamische Positionierungssystem (DP) Ability Marine Pilot Control als Teil der Entwicklung hin zur autonomen Schifffahrt einzuführen“, erklärt Mikko Lepistö, Senior Vice President von ABB Marine & Ports, PG Digital Solutions. „Alle unsere Hauptkunden sind hier.“
Die SMM bildet die gesamte Wertschöpfungskette der maritimen Industrie ab: Es ließen sich vom Schmierölfilter des Spezialisten Bollfilter über das Signalhorn von Zöllner bis zum Radarsystem von Furuno und den Schiffsmotor des Weltmarktführers MAN Energy Solutions die unterschiedlichsten Exponate in Augenschein nehmen.
Die rund 50.000 Besucher wurden über spezielle Themenrouten zu den entsprechenden Ausstellern geleitet – darunter die neue Cruise & Ferry Route. Besonderes Interesse genoss in diesem Jahr das Geschäftsfeld Interieur, bei dem es etwa um die Innenausstattung von Kabinen auf Kreuzfahrtschiffen ging: „Hier zu sein ist für uns sehr wertvoll. Wir hatten eine Vielzahl interessanter Gespräche mit Partnern aus aller Welt“, berichtet Thomas Töpfer, CEO von Rheinhold & Mahla.
Neue Produkte, neue Personen, neue Strategien – die SMM war auch 2018 wieder die Plattform zur Präsentation von Weltneuheiten und Geschäftsabschlüssen.
„Rolls-Royce Power Systems ist mit seiner Kernmarke MTU (mehr dazu auch im unten stehenden Infokasten) massiv in Vorwärtsbewegung: vom Motorenhersteller hin zum integrierten Lösungsanbieter. Als Leitmesse der maritimen Wirtschaft ist die SMM die optimale Plattform, um das zu zeigen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Andreas Schell.
Viel Aufmerksamkeit erregte die „Maritime 3D-Printing Show Area“, die erstmals auf einer maritimen Messe veranstaltet wurde. „Das Thema 3D-Druck zieht, die Gespräche laufen sehr gut“, lautet die Bilanz von Lina Harms vom Maritimen Cluster Norddeutschland, das Partner der SMM war.
Begleitet wurde die SMM erneut von hochkarätig besetzten Fachkonferenzen, die Themenfelder wie Digitalisierung (Maritime Future Summit), Umweltschutz (Global Marine Environmental Congress), Meeresforschung (Offshore Dialogue) sowie Sicherheit und Verteidigung (Maritime Security & Defence) kompetent abdeckten und mit über 500 Teilnehmern sehr gut besucht wurden.
Der Bedarf an Talenten ist auch in der maritimen Wirtschaft groß. Dem wurde mit dem Maritime Career Market (MCM) als Plattform für Jobsuche, Karriere und Weiterbildung auf der SMM Rechnung getragen.
Einen erfolgreichen Einstand feierte dort das Karriereforum mit Vorträgen zu maritimen Berufsbildern und Karrieretipps. n bo
„Die Resonanz von Kunden und Fachleuten aus der kommerziellen Schifffahrt, dem Yachtbereich und den Navies unterschiedlichster Länder war sehr positiv. Ganz besonderes Interesse galt den MTU-Hybridsystemen, den Digital- und Servicetools, dem Konzept einer integrierten Schiffbrücke sowie den MTU-Diesel- und Gasantrieben für IMO III und EPA Tier 4. Der Austausch mit den anderen Experten der Branche auf hohem fachlichen Niveau ist für uns ein ganz wesentlicher Bestandteil der SMM.“ Peter Riegger ist Leiter Vorentwicklung & Neue Technologien bei Rolls-Royce Power Systems.