DSME: Massive Wertberichtigung

Um den koreanischen Schiffbauer DSME steht es offenbar schlechter als gedacht (Bild: DSME)
Der koreanische Schiffbauer Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME) könnte weniger wert sein als bisher gedacht. Mit den Gewerkschaften wird derzeit über ein Stillhalteabkommen verhandelt.
Würde es zu einer Liquidation von DSME infolge eines Konkurses kommen, könnte der Wert des Schiffbauers mit rund 4,5 Milliarden US-Dollar angesetzt werden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die die Unternehmensberatung KPMG im Auftrag der Korean Development Bank, einem der Hauptgläubiger von DSME, jetzt vorgelegt hat. Bisher war man von einem deutlich höheren Wert ausgegangen, der bei rund zehn Milliarden US-Dollar gelegen hatte.
Diese Wertberichtigung hätte im Falle einer Liquidation erhebliche Auswirkungen auf die Forderungen der Gläubiger. Vor allem die Banken könnten dann auf einem höheren Schuldenberg sitzen bleiben. Volkswirte gehen davon aus, dass rund 80 Prozent der Schulden in Höhe von umgerechnet knapp 19 Milliarden US-Dollar in diesem Fall abgeschrieben werden müssten. Unter Marktbeobachtern wird dies als indirekte Aufforderung verstanden, den angeschlagenen Werftenkonzern mit Überbrückungskrediten in eine Restrukturierung zu begleiten, die den Erhalt der Werften zur Folge hat.
Derzeit laufen Verhandlungen mit den Gewerkschaften. Ziel ist eine Art Stillhalteabkommen und der Verzicht auf Streiks, um die geplanten Lohnkürzungen und Personaleinschnitte umsetzen zu können. Konzernführung und Gläubiger haben vorgeschlagen, dass die Belegschaft eine zehnprozentige Lohnkürzung und den Wegfall von 1000 Arbeitsplätzen akzeptiert. Insgesamt sollen die Personalaufwendungen um rund 25 Prozent gekürzt werden. Eine schriftliche Vereinbarung mit den Gewerkschaften soll innerhalb dieser Woche erzielt werden. pk