Ein Flaggschiff gegen den Klimawandel

Arctech-CEO Esko Mustamaki (v.l.), Yoshioka Tatsuya und Jon Rysst, DNV GL, nach der Unterzeichnung in Oslo, Foto: Peace Boat
Die Nor-Shipping in Oslo steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Die jüngste Ankündigung der japanischen Nichtregierungsorganisation (NGO) Peace Boat knüpft nahtlos daran an.
So hat die Organisation eine Absichtserklärung mit der finnischen Werft Arctech Helsinki unterzeichnet, die den Bau des „Ecoships“ umfasst – des umweltfreundlichsten Kreuzfahrtschiffs der Welt. Das Projekt war erstmals vor einem Jahr angekündigt worden (THB 18. Mai 2016). Peace-Boat-Gründer Yoshioka Tatsuya sieht darin ein „Flaggschiff gegen den Klimawandel“. Die Wahl des Standorts sei dabei kein Zufall. „Wir wollen auch von den nachhaltigen Technologien aus der Region schöpfen“, erklärte er. Die würde schließlich eine Führungsposition in puncto Umweltschutz genießen, so Tatsuya.
Bei der Realisierung des „Ecoships“ unterstützt bereits seit der Planungsphase die Klassifikationsgesellschaft DNV GL. „Es ist wunderbar zu sehen, wie solche umweltfreundlichen Projekte voranschreiten“, betonte Knut Ørbeck-Nilssen, CEO der Abteilung Maritime bei DNV GL.
Als technologisches Highlight auf dem Kreuzfahrtschiff gelten die insgesamt zehn einziehbaren Segel, die für rund zehn Prozent der Antriebskraft sorgen sollen. Das Besondere dabei: Die Segelflächen sind gleichzeitig Solarzellen, die parallel also elektrische Energie produzieren. Hinzu kommen zehn Windturbinen an Deck für einen emissionsarmen Betrieb vor allem in Häfen sowie ein dieselelektrischer Doppelantrieb, bestehend aus Elek tromotoren und Hybrid generatoren.
Der 60.000-BRZ-Cruiser soll im Frühjahr 2020 an Peace Boat übergeben werden. In rund 750 Kabinen soll es Platz für etwa 2000 Passagiere geben. Neben drei Weltreisen jährlich soll das „Ecoship“ dann auch als Veranstaltungsort für bis zu 100 Events pro Jahr rund um „grüne“ Technologien fungieren und sogar mit Forschungsausrüstung die Wissenschaft unterstützen. ger