Eine Zweit-Yacht für noch mehr Luxus

Im Milliardengeschäft mit den Megayachten werden auch die Yacht Support Vessels (YSV) immer beliebter.

Als Paradebeispiel für diese Art von Spezialschiff gilt die „Game Changer“ (IMO 9778973) der Damen Ship yards. Die niederländische Werftengruppe ist bereits seit einigen Jahren im YSV-Schiffbau tätig, wobei die Produktion dieser Einheiten häufig spekulativ stattfindet. Denn einen Käufer hat es auch während der Bauzeit der „Game Changer“ nicht gegeben. Seit Mai fährt der 69,15 Meter lange, 11,48 Meter breite und 3,35 Meter tiefgehende Luxustender nun in der Charterflotte des in Zürich ansässigen Anbieters Ocean Independence.

Die Grundidee hinter den Versorgern: Mehr Privatsphäre auf der „Mutter yacht“, mehr Spielzeug insgesamt. Im Fall der „Game Changer“ bedeutet das etwa zwei weitere Motorboote, ein U-Boot und einen Helikopter. Für diesen gibt es unter der Landeplattform am Heck sogar einen eigenen Hangar, wo der Hubschrauber dann mit eingeklappten Rotorblättern geschützt und außer Sichtweite von Besatzung und Passagieren verstaut werden kann. Außerdem bietet das mit 1300 BRZ vermessene YSV Platz für 12 Fahrgäste und eine bis zu 11 Mann starke Crew.

Im Maschinenraum der „Game Changer“ sorgen zwei MTU-Motoren des Typs 16V4000M63L mit einer Leistung von 8960 Kilowatt für die nötige Antriebskraft. Das Spezialschiff erreicht dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Knoten. Bei einer Durchschnittgeschwindigkeit von 16 Knoten soll der Treibstoff für eine Distanz von rund 4500 Seemeilen genügen.

Abseits von der Verwendung als Zweit-Yacht könnte die „Game Changer“ aber auch als einziges Luxusschiff eingesetzt werden. Immerhin: Die wöchentlichen Charterraten liegen saisonabhängig zwischen 189.000 und 220.000 Euro – und damit deutlich unter den gängigen Preisen für traditionelle Megayachten. Als mögliche Fahrtgebiete im Winter listet die Reederei unter anderem die Karibik, Mittel- und Südamerika und den Indischen Ozean. ger/HP