Elbe endlich stärker nutzen

Die Elbe in ihrem Verlauf zwischen dem Hamburger Hafen bis nach Tschechien muss mittel- und langfristig wieder eine größere Rolle als Transportachse spielen können.

Dafür sprach sich Sachsen-Anhalts Minister für Landesentwicklung und Verkehr, Thomas Webel (CDU), am vergangenen Donnerstag in Halle auf der Hafenhinterland-Konferenz aus. Sie wurde von der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG) zum 2. Mal ausgerichtet und zog rund 70 Teilnehmer aus der Verkehrs- und Logistikwirtschaft an. Die Konferenz diente vor allem der Information darüber, welche Fördermöglichkeiten das aus dem EU-Strukturfonds finanzierte Förderprogramm für den Zeitraum 2014 bis 2020 für Sachsen-Anhalt bietet. Webel berichtete, dass sein Bundesland für den genannten Zeitraum gut 1,4 Milliarden Euro erhalten werde. Davon würden rund 74 Millionen Euro auf den Verkehrssektor entfallen. Aktionsschwerpunkte für die kommenden Jahre sind die CO2-Reduktion im Verkehrssektor, was unter anderem durch eine Forcierung der E-Mobilität im weitesten Sinne des Wortes erreicht werden soll. Webel weiter: Wir wollen wieder um fünf Millionen Euro dafür verwenden, einen Binnenschiffstyp zu entwickeln, der optimal auf die Einsatzbedingungen der Elbe ausgerichtet ist. Das heißt: Es muss ein Fahrzeug sein, dass die über das Jahr hinweg bestehenden erheblichen Schwankungen bei den Tauchtiefen optimal ausgleichen kann, also auch bei extremem Kleinwasser noch wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Die genauen Spezifikationen für die Elbe-optimierte Barge sollen in den kommenden Monaten erarbeitet werden, berichtete Webel. In einem ebenfalls in die Konferenz integrierten Workshop Mobilität neu denken unter Federführung von Prof. Dr. Hartmut Zadek vom Institut für Logistik und Materialflusstechnik in Magdeburg wurde indes bereits eine erste Ideenskizze vor Ort entwickelt. So könnte die Umweltfreundlichkeit einer solchen Barge zum Beispiel noch dadurch gesteigert werden, dass sie wahlweise mit einem LNG- oder Hybrid-Antrieb ausgerüs tet wird. Zudem sollte dar über nachgedacht werden, ob ein solches Fahrzeug, das in einem ersten Schritt für den Containertransport im Liniendienst zwischen dem Hinterland und dem Seehafen eingesetzt wird, nicht sogar mit einem E-Antrieb fah ren könnte. Die dafür benötigte Energie könnte aus Akkus bezogen werden, deren Strom aus erneuerbaren Ener gien wie Wind- oder Solarkraft gewonnen wird.

Sachsen-Anhalt hat sich wiederum sehr intensiv dem Thema Onshore-Windenergie verschrieben. Im Hafen Magdeburg hat beispielsweise der Windkraftanlagenhersteller Enercon unter anderem eine wichtige Produktionsstätte. EHA

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