Elsfleth: Grüne kritisieren Lürssen-Rückzug

Die Grünen im niedersächsischen Landtag haben den angekündigten Rückzug der Lürssen-Werft vom Gelände der insolventen Elsflether Werft kritisiert. Die Begründung sei unglaubwürdig, monierte der Grünen-Abgeordnete Dragos Pancescu, der aus der Wesermarsch kommt. Zuvor hatte bereits Elsfleths parteilose Bürgermeisterin Brigitte Fuchs erklärt, dass sie die angeführten Gründe für das Aus nicht gelten lasse

Die Lürssen-Gruppe habe bei Anmietung des Werftgeländes in Elsfleth gewusst, dass es in dem Hafen am Weser-Nebenfluss Hunte ein Problem mit Schlick gebe, kritisiert der Grünen-Abgeordnete Pancescu. Der Hafen sei mehrfach auf Kosten des Steuerzahlers ausgebaggert worden, zuletzt im Dezember vergangenen Jahres.

Im Oktober 2019 hatte die Bremer Lürssen-Werft-Gruppe die Belegschaft des insolventen Konkurrenten und dessen größten Auftrag übernommen, die Sanierung des Marineschulschiffs „Gorch Fock“. Das veraltete Werftgelände wurde angemietet, gehört aber weiter der Elsflether Werft AG. Vergangene Woche erklärte Lürssen, das Gelände sei nicht rentabel zu betreiben. Als Gründe wurden die Verschlickung des Hafenbeckens, Altlasten und ein Naturschutzgebiet in der Nähe genannt, das die Werftarbeiten einschränke.

„Ohne Baggern ist der Elsflether Hafen nicht mehr nutzbar“, sagte ein Sprecher der Elsflether Werft AG. In der Vergangenheit habe das Land meist zwei Drittel der Kosten getragen, die Werft ein Drittel.

Nach Darstellung von Lürssen müssten alle zwei bis drei Jahre mehr als 38.000 Tonnen Schlick aus dem Elsflether Hafen gebaggert werden, damit Schiffe bis vier Meter Tiefgang die Werft erreichen können. „Die Beseitigungskosten des Schlicks sind – auch mit finanzieller Unterstützung des Landes – durch den Betrieb wirtschaftlich nicht leistbar“, sagte ein Sprecher.  bek/lni

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