Elsflether Werft meldet Insolvenz an

Die mit Unregelmäßigkeiten in die Schlagzeilen geratene niedersächsische Elsflether Werft – Auftragnehmer für die Sanierung des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ – hat am Mittwoch einen Insolvenzantrag gestellt.

Die Kosten der Sanierung sind von ursprünglich veranschlagten 9,6 Millionen Euro auf eine Obergrenze von 135 Millionen Euro gestiegen. Knapp 70 Millionen Euro hat das Verteidigungsministerium für die Arbeiten, die inzwischen einem Neubau gleichkommen, bereits ausgegeben. Dann kamen Korruptionsvorwürfe und die Einsetzung eines Notvorstandes der Werft.

Die neue Werftführung wurde damit beauftragt, den Sachstand festzustellen und eine transparente Rechnung für den Fertigbau vorzulegen. Am Dienstag berichteten Werftvertreter dem Verteidigungsministerium über die finanzielle Lage. Sie kommt einem Wirtschaftskrimi gleich, bei dem es um Profiteure, ausgereichte Darlehen und ein branchenfremdes Firmengeflecht rund um die Werft gehen soll. Mit Ermittlungen sind bereits die Staatsanwaltschaften in Hamburg und Osnabrück beauftragt. Die neue Werftführung will versuchen, den Schiffbaubetrieb mit einer Insolvenz in Eigenverantwortung wieder auf Kurs zu bringen.

An der Elsflether Werft an der Weser ist es am Mittwoch ruhig, aber ein Schlagbaum und ein Schiebetor riegeln den Zugang doppelt ab. Die neue Lage trifft schon Zulieferer wie die Shiptech GmbH. Inhaberin Susanne Wiechmann hat Leute nach Bremerhaven zur Bredo-Werft geschickt. Dort liegt die „Gorch Fock“ zerlegt im Dock. Die Männer sollten Brandmeldeanlagen einsammeln, die Shiptech für die Baustelle gemietet hat. Doch in Bremerhaven wird ihnen nach Wiechmanns Angaben der Zugang bereits verwehrt. Wie immer es mit der Werft und der „Gorch Fock“ weitergeht – Wiechmann muss ihre Firma schließen. dpa/fab

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