Embargo: Keine Schiffe für Russen

Die „Sevastopol“ und die „Vladivostok“ sind fertig, können aber nicht ausgeliefert werden, Foto: Behling
Aufgrund der von der EU verhängten Sanktionen dürfen keine Waffen an Russland ausgeliefert werden. Deshalb liegen die 2010 von der russischen Regierung bestellten Landungsschiffe „Vladivostok“ und „Sevastopol“ derzeit auf der französischen Werft STX Europe fest.
Die „Vladivostok“ sollte eigentlich vertragsgemäß im Dezember 2014 den Werfthafen Saint Nazaire verlassen. Die dafür vorgesehene russische Besatzung war bereits mit dem Schulschiff „Smolny“ nach Frankreich unterwegs. Doch das Embargo kam schneller als die Übergabe. So musste die „Vladivostok“ in Saint Nazaire bleiben, während die „Smolny“ kurz vor Weihnachten wieder Kurs auf St. Petersburg nahm. Bei der „Sevastopol“ ist in der vergangenen Woche die zweite Phase der Seeerprobung abgeschlossen worden. Sie steht damit ebenfalls vor der Auslieferung.
Wann die beiden Schiffe allerdings tatsächlich an Russland übergeben werden können, ist offen. Frankreich hat sich der EU-Forderung nach einem Ende des Ukraine-Konfliktes angeschlossen. Erst wenn ernsthafte und auch belastbare Abkommen zur Befriedung der Region abgeschlossen seien, wolle man Verhandlungen zur Übergabe der Schiffe aufnehmen. Bis dahin wird die Werft sie in einem Hafenbecken auflegen.
Die „Sevastopol“ und die „Vladivostok“ sind Landungsschiffe der französischen „Mistral“-Klasse. Sie sind 199 Meter lang und 32,2 Meter breit. Die Einsatzverdrängung von 21 000 Tonnen erlaubt den Transport von bis zu 60 gepanzerten Fahrzeugen und 16 Hubschraubern. An Bord können außerdem vier Landungsboote und 900 Soldaten befördert werden.
Die russische Marine hatte ursprünglich den Plan, vier dieser Schiffe anzuschaffen. Der Kaufpreis für die beiden ersten Neubauten beträgt 1,2 Milliarden Euro. Er umfasst nur den Bau und die Lieferung der schiffstechnischen Ausrüstung. Die Waffensysteme und militärische Ausstattung sollen in einer zweiten Ausrüstungsphase in St. Petersburg an Bord kommen. bre/FB
U-Boot-Bau: „Gute Chancen“
Australiens
Verteidigungsminister Kevin Andrews besuchte in der vergangenen Woche die U-Boot-Werft ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel. Das australische Verteidigungsministerium hatte Deutschland, Frankreich und Japan aufgefordert, sich um einen U-Boot-Neubauauftrag mit einem Volumen von 35 Milliarden Euro zu bewerben. Trotz der internationalen Konkurrenz sieht Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) die Kieler Werft in einer guten Position „Ich glaube, dass die Chancen gut sind. Natürlich haben wir harte Wettbewerber.“
bre/dpa