Erster Wasserstoff-Schlepper kommt

Soll bis Ende 2021 in Fahrt kommen: der Wasserstoff-Schlepper „Hydrotug“ für den Hafen Antwerpen, Rendering: CMB
An Wasserstoff als Energieträger in der Schifffahrt werden aktuell große Hoffnungen geknüpft. Auch im Hafen Antwerpen gibt es Vorstöße, die Brennstoffzellen-Technik effektiv einzusetzen – etwa in Form des weltweit ersten Schleppers mit Wasserstoff-Antrieb. Den hat der Port of Antwerp jetzt bei CMB (Compagnie Maritime Belge) bestellt.
Wie die Hafengesellschaft mitteilte, werde der Neubau „Hydrotug“ ein Dual-Fuel-Antriebssystem im Leistungsbereich von 4000 Kilowatt erhalten, das sowohl mit Wasserstoff als auch mit Diesel betrieben werden kann. Bei der Verbrennung von Wasserstoff entstehen keine CO2-Emissionen und zusätzlich sollen Partikelfilter und Katalysator den Ausstoß von Stickoxiden und weiteren Schadstoffen reduzieren.
Mit diesem Paket entspricht der „Hydrotug“ Unternehmensangaben zufolge dem strengen europäischen Emissionsstandard EU Stage V. Außerdem gilt das Pilotprojekt als erster Schritt, den Hafen Antwerpen in Zukunft CO2-neutral zu betreiben.
Die Fertigung des „Hydrotug“ soll in Kürze beginnen, führte die Hafengesellschaft weiter aus. Die Indienststellung ist innerhalb von zwei Jahren geplant.
Antwerpens Hafenchef Jacques Vandermeiren sagte zum Wasserstoff-Projekt: „Als industrieller Seehafen sollte die Rolle Antwerpens bei der Energiewende nicht unterschätzt werden.“ Gemeinsam mit Partnerunternehmen werde stets nach innovativen Anwendungen und Möglichkeiten gesucht. „Mit dieser Weltneuheit wollen wir den Weg für alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff bereiten, um den Übergang zu alternativen, erneuerbaren Energiequellen zu realisieren“, so Vandermeiren.
CMB, ebenfalls in Antwerpen ansässig, positioniert sich verstärkt im Markt für Wasserstoff-Lösungen. Im vergangenen Juli übernahm CMB das britische Unternehmen Revolve Technologies Limited (RTL). Laut Mitteilung ist RTL seit mehr als zehn Jahren in der Entwicklung von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren aktiv und steuerte auch das Aggregat für die erste Wasserstoff-Passagierfähre „Hydroville“ von CMB bei. Seit August arbeitet CMB zudem gemeinsam mit der japanischen Schiffbaugesellschaft Tsuneishi Facilities & Craft an ähnlichen Projekten.
Bereits seit 2018 arbeitet CMB darüber hinaus im Joint Venture BeHydro gemeinsam mit ABC Engines an der Entwicklung von Wasserstoff-Motoren. ger