Expeditionsschiff mit X-Bow-Rumpfdesign
Vier Bestellungen von Sunstone für Expeditionscruiser der Infinity-Klasse stehen jetzt fest. Bis zu sechs weitere sind möglich. Die erste Einheit dieser Serie startet Ende dieses Jahres. Rendering: Ulstein
Sunstone Ships mit Sitz in Miami hat die Option für den Bau eines vierten Expeditionskreuzfahrtschiffs der Infinity-Klasse gezogen. Nach der geplanten Ablieferung im Jahr 2021 wird Vantage Cruise Line diese Einheit unter dem Namen „Ocean Explorer“ für Fahrten in Ostasien, im Mittelmeer und in Skandinavien einchartern. Sunstone Ships führt selbst keine Kreuzfahrten durch, sondern verchartert die Schiffe an Reiseveranstalter. Die amerikanische Reederei verfügt über Optionen für sechs weitere Neubauten dieses Schiffstyps.
Auch das vierte Schiff dieser Klasse entsteht auf der China Merchants Heavy Industry (CMHI) nach den Plänen von Ulstein Design & Solutions, die diese Schiffsklasse im CX103-Design hat. Die 104 Meter langen und 18 Meter breiten Schiffe verfügen je nach Ausführung über eine Kapazität von 130 bis 200 Passagieren – bei 85 bis 115 Crewmitgliedern. Die Neubauten werden nach dem Polar Code 6, Kategorie B, gebaut und erhalten ein dynamisches Positionierungssystem und Stillstandsstabilisatoren.
Zu den Besonderheiten der neuen Sunstone-Expeditionscruiser zählt vor allem das markante X-Bow-Rumpfdesign. Ulstein ist vor allem aus dem Bau von Offshore-Fahrzeugen bekannt, für die das patentierte X-Bow für Einsätze unter rauen Bedingungen entwickelt wurde. Die Expeditionskreuzfahrtschiffe sind die ersten ihrer Art, bei denen das X-Bow-Rumpfdesign umgesetzt wurde. Diese Vorschiffskonstruktion soll zu reduzierten Schiffsbewegungen und damit zu einem komfortableren Aufenthalt an Bord des relativ kleinen Schiffes führen. Sie verhindert, dass das Schiff die Wellen „hinaufsteigt“ und anschließend ins Wellental zurückfällt. Außerdem wird weniger Kraftstoff verbraucht.
Als erstes Expeditionsschiff dieser neuen Serie soll zum Ende des Jahres die „Greg Mortimer“ für den australischen Reiseveranstalter Aurora Expeditions in Fahrt kommen. Auf Deck 5 wird es zwei ausfahrbare Beobachtungsplattformen geben. Die Jungfernfahrt in die Antarktis beginnt am 31. Oktober im argentinischen Ushuaia. Das Schwesterschiff „Ocean Discoverer“ folgt 2020 ebenfalls für Aurora Expeditions. Die dritte Einheit „Ocean Victory“ geht 2021 an die amerikanische Victory Cruise Line. CE/fab
