Fincantieri auf Erfolgswelle

Fincantieri (hier die Werft in Monfalcone) profitiert in besonderem Maße vom Kreuzfahrtschiffbau, Foto: Fincantieri
Der italienische Werftkonzern Fincantieri bekräftigt seinen Anspruch auf die Position des Aushängeschildes der europäischen Schiffbaubranche.
Im ersten Halbjahr 2018 hat sich die Unternehmensgruppe erfolgreich gesteigert – wenngleich der Auftragseingang deutlich unter dem Vorjahresniveau blieb.
So erhielt Fincantieri von Januar bis Juni Neuaufträge im Wert von knapp 2,4 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2017 waren es noch 4,4 Milliarden Euro. Trotzdem wuchs das Gesamtorderbuch zum 30. Juni 2018 binnen Jahresfrist von 25,5 auf 29,8 Milliarden Euro, verteilt auf 99 bestellte Schiffe mit geplanten Ablieferungen bis ins Jahr 2026. Seitdem kamen noch einmal zehn weitere Schiffe dazu, sodass Fincantieri nach eigener Darstellung mit Planungssicherheit und hoher Auslastung in die nächsten Jahre blicken kann.
Fincantieri-CEO Giuseppe Bono ist entsprechend optimistisch – und sieht in der Akquise auch eine der größten Stärken der Werftengruppe. Juli mit eingerechnet, belaufe sich das Gesamtorderbuch jetzt auf rund 32 Milliarden Euro und damit auf einen Rekordwert. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch die deutsche Kreuzfahrtreederei Tui Cruises, die jüngst zum ersten Mal eine Order bei den Italienern platzierte. Dabei geht es um die Fertigung von zwei LNG-betriebenen Neubauten für die „Mein Schiff“-Flotte (thb.info 13. Juli 2018).
In jedem Fall wird der Konzern auf Basis des finanziellen Erfolgs im ersten Halbjahr aufbauen können: Die Erlöse kletterten im ersten Halbjahr auf 2,5 Milliarden Euro – vor einem Jahr hatte Fincantieri knapp 2,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Damit sieht sich das Unternehmen für das Gesamtjahr auf Wachstumskurs. 2017 hatte die Gesellschaft insgesamt knapp mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz verbucht.
Unterm Strich steht für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres ein Gewinn von 15 Millionen Euro in den Büchern – vier Millionen Euro mehr als im ersten Halbjahr 2017. Dabei wurde das Ergebnis Unternehmensangaben zufolge noch durch höhere außergewöhnliche sowie Einmalkosten gedrückt. Darunter seien im aktuellen Berichtszeitraum 32 statt 22 Millionen Euro angefallen. ger