Flensburg: Auf Stapellauf folgt Kiellegung


Drei Tage nach dem Stapellauf des RoRo-Frachters „Gardenia Seaways“ bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) erfolgte am Montag die Kiellegung für das baugleiche Schwesterschiff.
Der Zeitplan ist eng getaktet. Wie der THB erfuhr, soll bereits im Mai auch dieser Rumpf aus der gigantischen Schiffbauhalle in die Flensburger Förde gleiten, um in den Folgemonaten bei der Traditionswerft endausgerüstet zu werden. Für den September ist dann die Ablieferung vorgesehen.
Übernommen werden die 210 Meter langen und 26 Meter breiten RoRo-Carrier von der dänischen DFDS-Gruppe aus Kopenhagen. Das Unternehmen setzt derzeit ein umfangreiches Flottenerneuerungsprogramm um (THB 20. Februar 2017). Die Reederei übernimmt das Neubau-Duo von der norwegischen Siem-Gruppe, zu der die FSG seit 2014 gehört. Die beiden RoRo-Frachter chartert DFDS auf der Grundlage einer mehrjährigen Bareboat-Charter. Die mit 31.540 BRZ vermessene „Gardenia Seaways“ kann auf ihren Ladedecks bei einer Gesamt-Spurmeterlänge von 4076 Metern bis zu 262 Lkw-Trailer transportieren. Angetrieben wird die Fähre von zwei MAN-Motoren. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei rund 21 Knoten.
In Kopenhagen freut man sich bereits auf die Schiffe aus Flensburg. „Das Volumen auf allen Routen im DFDS-Liniennetz ist spürbar gewachsen, wir nutzen schon jetzt fast alle Kapazitäten unserer bestehenden Flotte“, unterstreicht Peder Gellert, Executive Vice President der Shipping Division bei DFDS. „Mit der „Gardenia Seaways“ und dem kommenden Neubau können wir unseren Kunden die gewünschten Kapazitäten sowie einen deutlich verbesserten Service anbieten.“ Das bei der FSG entwickelte Design der Schiffe erfüllt nach Überzeugung der Reedereier „alle aktuellen umwelttechnischen Anforderungen, ermöglicht einen reduzierten Treibstoffverbrauch und bietet deutlich besseres Handling beim Laden und Entladen in den Häfen“, so Gellert.
Zu den beiden aktuellen neubauten der FSG kommen 2019 noch zwei weitere RoRo-Carrier für die dänische Reederei-Gruppe hinzu. „Es werden die bisher größten Frachtschiffe in der DFDS-Flotte sein“, sagte Gellert. Zudem denke sein Unternehmen „über den Bau von neuen kombinierten Fracht- und Passagierschiffen sowie eine Erneuerung in der Passagierschiff-Flotte nach“.
FSG ist mit der aktuellen Entwicklung zufrieden. „Wir haben ein stabiles Auftragsbuch, sind durch die Siem-Gruppe gestärkt und blicken mit 600 Mitarbeitern in die Zukunft“, so Thomas Ritte, zuständig für den Bereich Vertrieb bei der Werft. Und das bedeutet aktuell: Bis Frühjahr 2018 sollen vier RoRo-Fähren für die türkische Reederei Alternative Transport und eine Passagierfähre an Irish Ferries abgeliefert werden. Zudem liegt eine Absichtserklärung über den Bau einer neuen Fähre für Brittany Ferries vor. FSG hofft hier auf einen Vertragsabschluss bis Ende März. EHA/FB/dpa