Flettner-Rotor für Maersk-Tanker

Die beiden 30 Meter hohen Rotorsegel mit fünf Meter Durchmesser wurden jetzt in Rotterdam installiert, Foto: Norsepower

Die beiden 30 Meter hohen Rotorsegel mit fünf Meter Durchmesser wurden jetzt in Rotterdam installiert, Foto: Norsepower
Ob gestiegene Ölpreise oder die bislang kaum vorhersehbaren Folgen der neuen IMO-Schwefelobergrenze ab 2020: Reedereien weltweit haben aktuell mit hohen Bunkerkosten zu kämpfen. Auch deshalb setzt der Maersk-Konzern jetzt auf Windkraft und will so den Treibstoffverbrauch und die damit verbundenen Emissionen im Schiffsbetrieb reduzieren.
Der Grundstein wurde jetzt an Bord des Produktentankers „Maersk Pelican“ gelegt. Der 2008 in Dienst gestellte Carrier hat zwei Flettner-Rotoren vom finnischen Hersteller Norsepower erhalten. Die Installation der 30 Meter hohen Rotorsegel erfolgte im Hafen von Rotterdam, teilte das Unternehmen jetzt mit. Im nächsten Schritt sollen der Betrieb getestet und entsprechende Erfahrungen gesammelt werden. Zu den Projektpartnern gehören neben Maersk Tankers und Norsepower das britische Energy Technologies Institute sowie Shell Shipping & Maritime. Lloyd’s Register begleitet das Vorhaben als Klassifikationsgesellschaft. Von den Flettner-Rotoren mit Durchmessern von jeweils fünf Metern an Bord des LR2-Tankers erhoffen sich die Akteure einen sieben bis zehn Prozent geringeren Treibstoffverbrauch.
„Dieses Projekt ist ein Durchbruch in der Produktentankerindustrie“, sagte Tommy Thomassen, CTO bei Maersk Tankers, anlässlich der Installation. „Die Industrie hat sich im Laufe der Jahrzehnte zwar weiterentwickelt, aber windkraftbasierte Antriebstechnologien auf so einem Schiff eröffnen uns neue Möglichkeiten.“ Die Technologie habe das Potenzial, Kosten zu sparen, dadurch die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und zugleich den Schadstoffausstoß in der Schifffahrt zu senken.
Auch für Norsepower ist die Installation der Anlagen an Bord der „Maersk Pelican“ ein weiterer Meilenstein. Unternehmensangaben zufolge verkehren nunmehr drei Schiffe mit Flettner-Rotoren des Herstellers: die RoPax-Fähre „Estraden“ von Bore mit Baujahr 1999, die Kreuzfahrtfähre „Viking Grace“ aus 2013 von Viking Line und nun eben der 109.647 Tonnen tragende Maersk-Tanker. ger