FSG beantragt Kurzarbeit

Die durch die verspätete Ablieferung der Fähre „W.B. Yeats“ im vergangenen Jahr in finanzielle Schwierigkeiten geratene Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) schickt einen Teil ihrer Belegschaft in Kurzarbeit. Ein entsprechender Antrag bei der Agentur für Arbeit sei bereits eingereicht worden, teilte die FSG mit.

Aktuell befindet sich die Werft in einem Reorganisationsprozess. Vor einigen Wochen stieg der Finanzinvestor Lars Windhorst mit seiner Holdinggesellschaft Sapinda als Mehrheitsanteilseigner bei der FSG ein. Bereits seit Anfang des Jahres führt die Werft nach eigenen Angaben Verhandlungen mit Kunden und Lieferanten.

Aber auch auf dem eigenen Gelände wird umgestellt, so dass die volle Konzentration nun auf der Fertigstellung der „Honfleur“ liegen soll. Die LNG-RoPax-Fähre für Brittany Ferries hätte ursprünglich bereits seit Juni 2018 im Ärmelkanal verkehren sollen. Seitdem wurde das Übergabedatum mehrfach verschoben – aktuell ist bei der Reederei die Rede von einer Indienststellung zur Saison 2020. Auf der Flensburger Werft dauern die Ausrüstungsarbeiten an.

„Damit bei diesem Projekt ein optimaler Fortschritt erzielt werden kann, war es notwendig, den Produktionsbeginn unserer Baunummer 781 (das achte Schiff für Siem) zu verschieben“, teilte die FSG weiter mit. „Dies hat zu einer teilweisen und vorübergehenden Unterbeschäftigung in einem Teil der Produktion geführt.“ Das Ergebnis: Kurzarbeit. Nach Darstellung der Werft werde die Mehrheit der betroffenen Mitarbeiter die Zeit überbrücken, „indem sie entweder Überstunden abbauen oder in anderen Produktionsbereichen vorübergehend beschäftigt werden.“

Die „Baunummer 781“ wird eine weitere RoRo-Fähre für das norwegische Unternehmen Siem – vorheriger Eigentümer der FSG und weiterhin Anteilseigner. Anfang April lief mit der „Leevsten“ das siebte Schiff aus der Reihe vom Stapel. Der knapp 210 Meter lange und 26 Meter breite Neubau soll soll nach aktuellem Planungsstand im kommenden September abgeliefert werden. ger