FSG: Großauftrag storniert

Die Bemühungen zur Rettung der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) haben einen schweren Rückschlag erlitten. Die australische Fährreederei TT Line Company hat den Auftrag zum Bau von zwei Großfähren in Flensburg storniert. Die Australier haben am Mittwoch stattdessen die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit der finnischen Werft Rauma Maritime Constructions (RMC) bekannt gegeben.

Die australische Reederei hatte im Januar 2018 bei FSG eine Absichtserklärung zum Bau von zwei Großfähren für die Route Melbourne–Devonport unterzeichnet. Die Neubauten sollten zusammen rund 300 Millionen Euro kosten und mit einem Antrieb aus Dual-Fuel-Motoren für die Nutzung von Diesel und LNG ausgerüstet werden. Auslieferung der 212 Meter langen Schiffe sollte 2021 sein. Jetzt sollen sie im finnischen Turku bei RMC gebaut und 2022 beziehungsweise 2023 ausgeliefert werden.

Die Aufkündigung der Absichtserklärung mit der Flensburger Werft hat nach Angaben der Reederei keine finanziellen Folgen. „Es war wichtig, die Interessen des Staates Tasmanien zu schützen. Es wurden keine Zahlungen an die FSG geleistet, und es werden auch keine Zahlungen geleistet“, teilte TT-Line-Vorstand Michael Grainger am Donnerstag mit. Er sagte weiter, dass die TT-Line bereits zuvor Kontakt mit der finnischen Rauma Marine Constructions hatte. „RMC war eine der Werften, die ursprünglich im Rahmen der Ausschreibung in die engere Wahl gekommen waren“, sagte er. Doch damals war die FSG als Sieger aus der Ausschreibung hervorgegangen. Auch die tasmanische Regierung lobte die Entscheidung, Wirtschaftsminister Michael Ferguson verteidigte den Wechsel in einer Regierungserklärung.

Wie es für die 600 Beschäftigten der FSG weitergeht, ist offen. Die Werft bemüht sich um Aufträge und ist mit Banken und dem Wirtschaftsministerium in Kiel in Kontakt. Aktuell liegen noch zwei Neubauten an der Ausrüstungspier. Die Passagierfähre „Honfleur“ für Brittany Ferries in Frankreich, die mit einem Jahr Verspätung fertig werden soll, und die Frachtfähre „Liekut“ für die norwegische Siem Europe. FB/tja

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