FSG liefert türkische Frachtfähre „Fadiq“

Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) hat jetzt die Erprobung der türkischen Frachtfähre „Fadiq“ abgeschlossen.

Mit der 209 Meter langen und 26 Meter breiten Einheit wird die Werft jetzt den vierten Neubau in diesem Jahr abliefern, teilte FSG dem THB mit. An der deutschen Ostseeküste sind die Flensburger die einzigen Schiffbauer, die sich im Marktsegment für klassische Handelsschiffe behauptet haben. Die übrigen Werften in Kiel, Wismar, Warnemünde, Stralsund und Wolgast sind ausschließlich mit dem Bau von Cruise-Einheiten, Kriegsschiffen und großen Yachten aktiv.

Die „Fadiq“ gehört zu einem Serientyp der Flensburger Werft. Das Schiff wurde am Wochenende vor Bornholm bei einer dreitägigen Testfahrt überprüft und unter Seebedingungen testet. Zum Wochenbeginn kehrte der Neubau dann zur Werft nach Flensburg zurück. Die „Fadiq“ ist das zweite Fährschiff für den türkischen Konzern Ekol Logistik aus Istanbul. Eigner ist die ebenfalls in Istanbul ansässige Reederei Alternative Tasimacilik. Sie wird die „Fadiq“ künftig mit der im Frühjahr gelieferten Schwester „Meleq“ im Liniendienst zwischen Istanbul und dem italienischen Triest einsetzen. Die beiden Fähren haben jeweils 4076 Lademeter für Lastwagen und Container. Damit gehören sie zu den größten Frachtfähren auf dieser Route.

Die Werft hat jetzt noch zwei ähnliche Fähren mit einem Gesamtauftragswert von 100 Millionen Euro im Auftragsbestand. Hinzu kommen jeweils eine Autofähre für die Fährgesellschaften Irish Ferries aus Irland und Brittany Ferries aus Frankreich. Mit diesen Aufträgen ist die mittelständische Werft bis Ende 2019 ausgelastet.

„Die Auftragslage erlaubt zwar keine Luftsprünge. Die Werften sind aber stabil ausgelastet“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) beim Besuch der Werft. Das Land unterstützt die Flensburger Werft seit Jahren. Grund ist der harte Wettbewerb mit der Konkurrenz in Südkorea und China. So haben Werften in Asien langjährige Kunden der Flensburger Werft mit günstigeren und größeren Entwürfen abgeworben. Gleichwohl kann sich die Flensburger Werft mit dem von ihr entwickelten Schiffstyp auch im Markt behaupten.

Die Werft ist Teil der norwegischen Siem Gruppe. Sie hatte FSG im Jahr 2014 übernommen. Ende 2016 einigte sich die Werft mit ihren Arbeitnehmern auf einen Sanierungsplan. Demnach sollen unter anderem rund 100 der 760 Arbeitsplätze abgebaut werden. Gleichzeitig schloss FSG mit Siem, Banken und Kreditversicherern Verträge über die Finanzierung von zwei weiteren RoRo-Fähren ab. Seit 2000 hat die Werft rund 50 RoRo-Schiffe gebaut und gehört damit zu den Marktführern in der Branche für Fähren. FB/fab

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