German Naval Yards hofft auf „MKS 180“

Kieler Osfufer: Blick auf den gewaltigen Komplex von German Naval Yards. In den Standort wird weiter investiert, Foto: Behling
Der German Naval Yards-Standort Kiel (GNY) soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.
Das bekräftigte der Eigentümer der GNY-Werftgruppe, Iskandar Safa, am Donnerstag vergangener Woche bei einem Spitzengespräch mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) in Kiel. „Wir wollen in unserem Kerngeschäft auch weiter wachsen “, gab Safa zu Protokoll. Safa ist ein französischer Geschäftsmann libanesischer Herkunft. Sollte der Auftrag zum Bau der neuen Mehrzweckkampfschiffe des Typs „MKS 180“ für die Deutsche Marine an GNY nach Kiel vergeben werden, würden diese in der Fördestadt auch gefertigt. Das Gesamtvolumen für diesen Großauftrag, der erstmals europaweit ausgeschrieben wurde, beläuft sich auf gut 3,5 Milliarden Euro.
Für die Stärkung der Marinesparte werde Kiel weiter ausgebaut, so Safa. Dazu entsteht unter anderem eine neue Schiffbauhalle im Dock 8 sowie neue Büros für die Konstruktion und Planung der Schiffe. Beim Wettbewerb um den MKS-180-Großauftrag gehört auch die inzwischen zur Lürssen-Gruppe gehörende Hamburger Werft Blohm + Voss zum Kreis der Mitbieter, und zwar gemeinsam mit dem niederländischen Werftkonzern Damen aus Gorinchem.
Am Rande des Treffens mit mit GNY-Eigentümer Safa ließ Ministerpräsident Günther erkennen, dass er die Ausschreibung von großen, nationalen Marineschiff-Vorhaben durchaus kritisch bewertet. Er stellt fest: „Die sicherheitspolitische Relevanz der bestehenden Werftinfrastruktur gerade an der Ostseeküste wird in der politischen Debatte zu wenig erörtert.“ Mit Blick auf Wettbewerber aus dem EU-Ausland forderte Günther daher die Einstufung des Überwassermarineschiffbaus als eine nationale Schlüsseltechnologie. Und weiter: „Das bedeutet, dass große Aufträge im Marineschiffbau nicht leichtfertig an ausländische Konkurrenten vergeben werden sollten.“
German Naval Yards hat sich auf den Bau von Fregatten, Korvetten und auch schnellen Einsatzfahrzeuge für das Küstenvorfeld, sogenannte „Offshore Patrol Vessel“ (OPV)spezialisiert. Gemeinsam mit den Schwesterwerften Nobiskrug in Rendsburg und Lindenau in Kiel beschäftigt die Werftengruppe derzeit rund 950 Mitarbeiter in Schleswig-Holstein.
In Kiel steht für den Neubau eine der modernsten Fertigungsanlagen für Überwasserschiffe zur Verfügung. Durch einen 900-Tonnen-Portalkran und das 426 Meter lange Trockendock können auch große Neubauten im effizienten Blocksystem gefertigt werden. EHA/FB
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