Größtes Yachtprojekt bei A&R ausgedockt

Bei der Schiffs- und Yachtwerft Abeking & Rasmussen (A&R) in Lemwerder an der Unterweser wurde jetzt der jüngste und auch bislang größte Yacht-Neubau des Unternehmens ausgedockt.

Die 98 Meter lange, türkisfarbene Yacht mit dem Projektnamen „Aviva“ war in den vergangenen Monaten in der neuen Schiffbauhalle von Abeking & Rasmussen ausgebaut worden. Nun wurde die schiffbautechnisch fertiggestellte Yacht aus der Halle auf die 124 Meter lange Schwerlastbarge „Boabarge 36“ des norwegischen Unternehmens Boa Barge AS aus Trondheim verschoben.

Diese Barge mit einer Tragfähigkeit von bis zu 17.300 Tonnen soll in den nächsten Tagen in den Neustädter Hafen in Bremen überführt werden. Dort wird sie durch Fluten der Ballasttanks abgesenkt, so dass die Yacht zu Wasser gelassen werden kann. Anschließend wird die „Aviva“ zur Endausrüstung wieder zurück zur Bauwerft im niedersächsischen Lemwerder überführt. Die Ablieferung ist für dieses Jahr vorgesehen.

Es ist davon auszugehen, dass auch diese, vom britischen Designstudio Reymond Langton Design entworfene Yacht für den britischen Geschäftsmann Joe Lewis entsteht, der bereits im Jahr 2007 eine 67 Meter lange Yacht mit dem gleichen Namen von Abeking & Rasmussen erhalten hatte. Dabei dient Lewis seine derzeitige „Aviva“ nicht nur als Erholungs-, sondern auch als Arbeitsstätte, da der mittlerweile fast 80-jährige Geschäftsmann, der auf der Forbes-Liste der reichsten Personen auf Platz 277 geführt wird, die Yacht nach eigenen Angaben fast ganzjährig als schwimmendes Büro nutzt.

Geheimprojekt

Der Stahlrumpf für das aktuelle Yachtprojekt wurde im Frühjahr 2015 im überdachten Baudock der Flensburger Schiffbaugesellschaft unter seinerzeit größter Geheimhaltung gefertigt und anschließend im Anhang des Schleppers „Ems Pull“ an die Unterweser überführt. In Bremerhaven wurden dann bei Stahlbau-Nord zunächst noch zwei vorgefertigte Aluminium-Decksektionen auf den Schiffsrumpf gesetzt, ehe der Neubau mit der Baunummer 6501 nach Lemwerder überführt wurde.

Beim aktuellen Yachtprojekt handelt es sich um das bisher größte der Werftgeschichte. Bislang hatte Abeking & Rasmussen in seiner Betriebsstätte in Lemwerder mit seinen rund 400 Mitarbeitern Yachten mit Längen von bis zu 82 Metern produziert. Um auch lang fris tig Yachten mit einer Länge von 100 Metern und mehr produzieren zu können, war eine Vergrößerung der Produktionsgebäude bei A&R notwendig. So wurde im Herbst 2014 nach Verhandlungen mit dem angrenzenden Weser-Yacht-Club die Planung für die Erweiterung der Halle F ermög licht. Dafür musste der Yachtclub die Steganlagen verlegen. Durch die Abtretung der benötigten Flächen an A&R erhielt der Yachtclub Liegeplätze an anderer Stelle im Ausgleichsgelände. Die nun ausgedockte „Aviva“ ist das erste Projekt der vergrößerten Halle F.

Volle Pier- und Dockanlagen hatten über den Jahreswechsel für reichlich Arbeit bei den auf den Yachtbau spezialisierten Unterweser-Werften Abeking & Rasmussen und Lürssen gesorgt (THB 23. Dezember 2016). CE/fab

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