Hoffnung für Nordseewerke
Nach dem Insolvenzantrag der Emder Nordseewerke hat die Suche nach neuen Investoren begonnen.
Im Anschluss an ein Treffen von Betriebsrat und Gewerkschaftsvertretern mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) in Hannover sagte ein Ministeriumssprecher mit Blick auf mögliche Interessenten: „Alles ist denkbar, auch der Schiffbau könnte wieder eine Perspektive in Emden bekommen.“ Bei dem Treffen habe Einigkeit bestanden, dass für den Offshore-Zulieferer ein externer Insolvenzverwalter gesucht werden soll. Das Land will eine Zerschlagung des Unternehmens verhindern und lehnt daher eine angestrebte Insolvenz in Eigenverwaltung ab.
Die Nordseewerke hatten Ende Mai einen Insolvenzantrag gestellt (THB 29. Mai 2015). Am Montag steht in Emden die Gläubigerversammlung an. Von der Insolvenz sind fast 190 Mitarbeiter betroffen, von denen 80 Prozent bereits seit September 2014 in Kurzarbeit sind. „Wir wissen, was an dem Standort noch immer für Know-how vorhanden ist“, sagte Michael Hehemann von der IG Metall, der die Ernennung eines Insolvenzverwalters für Ende kommender Woche erwartet. Nach seinen Angaben hatten an dem Treffen in Hannover auch Vertreter der Stadt Emden und der Wirtschaft teilgenommen. Die Investorensuche soll nun vom Wirtschaftsministerium unterstützt werden.
Für Niedersachsen stehen nach Medienberichten Bürgschaften in Höhe von mehr als 60 Millionen Euro auf dem Spiel. Die Nord/LB soll Darlehen über insgesamt 87 Millionen Euro gewährt haben. Die Bank und die zuständigen Ministerien des Landes wollten diese Angaben nicht bestätigen. Ini/fab