Koreas Werften in der Krise
Die koreanischen Schiffbauer verlieren beim Wettkampf um Aufträge viel Geld. Daewoo Shipbuilding, Samsung Heavy Industries und Hyundai Heavy Indus tries, die drei größten Werften weltweit, meldeten hohe Verluste für das zweite Quartal 2015. Bei Daewoo summierte sich das Defizit nach Bekanntwerden von Bilanzmanipulationen auf rund 2,6 Milliarden Dollar. In den Büchern von Samsung steht ein Quartalsverlust von 1,3 Milliarden Dollar. Hyundai steht sogar mit 4,1 Milliarden Dollar in den roten Zahlen.
Vor fünf Jahren hatten die koreanischen Werften massiv in den Bau von Gas- und Öl-Rigs investiert, um im Wettbewerb mit den Schiffbauern in China zu bestehen. Der Ölpreis stand damals bei 100 Dollar pro Barrel. Die Industrie boomte. Der Ölpreis ist seitdem jedoch um rund 60 Prozent eingebrochen. Das hat auch die Nachfrage nach Offshore-Plattformen und Offshore-Schiffen sinken lassen.
Abhilfe soll beispielsweise ein Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen mit Indien schaffen. Bei einem Besuch von Indiens Premierminister Narendra Modi bei Hyundai im Frühjahr ging es darum, die Geschäfte zwischen beiden Staaten auszubauen, um die indische Schifffahrtsindustrie weiterzuentwickeln. Konkret sprachen beide Seiten über den Bau von LNG-Tankern, über Marineschiffe und Schiffbautechnologie. Doch auch China hat Indien längst als wichtigen Handelspartner entdeckt und hat dem Land Investitionen in Höhe von 20 Milliarden Dollar zugesagt. fab