Lloyd Werft kooperiert mit Wider Yacht

Das Yachtprojekt „Solaris“ der Lloyd Werft kommt voran, Foto: Eckardt
Bei der Lloyd Werft kommt das Yachtprojekt mit dem Namen „Solaris“ voran.
Der zur Rönner-Gruppe gehörende Projektpartner Stahlbau-Nord (SBN) im Bremerhavener Fischereihafen liefert bis zum Jahresende drei schwimmfähige Sektionen. Nachdem im April das rund 1300 Tonnen schwere Vorschiff bei SBN fertig gestellt worden war, folgte jetzt ein rund 20 Meter langer und 8 Decks hoher Mittschiff-Segmentblock, der auf einem Ponton bei der Lloyd Werft angeliefert wurde.
Zwischenzeitlich wurde nun auch der 15 Meter hohe Schornstein für das Yachtprojekt bei SBN fertig gestellt und mit Hilfe des Schwimmkrans „BHV Athlet“ zur Lloyd Werft überführt. In den nächsten Wochen folgt das Achterschiff, das dann ebenfalls auf einem Ponton von Stahlbau-Nord zur Lloyd Werft verholt wird. Mit der Fertigstellung des gesamten Projekts wird nicht vor 2020 gerechnet.
Auf der diesjährigen, weltweit größten Yachtmesse in Monaco war die Zusammenarbeit der Lloyd Werft mit der italienischen Yachtneubauwerft Wider aus Ancona eines der Themen. Wider fertigt Luxusyachten bis zu einer Größe von 50 Metern. Seit April 2017 gehört Wider Yacht über das Unternehmen Exa Limited zu 100 Prozent der Genting Gruppe aus Hongkong, die gleichzeitig Eigentümer der Lloyd Werft ist. Seit Beginn dieses Jahres wird Wider Yacht nunmehr von Bremerhaven aus geleitet, denn Lloyd-Werft-Geschäftsführer Rüdiger Pallentin ist mittlerweile auch Geschäftsführer der kleinen italienischen Werft.
Ziel ist es, beide Unternehmen eng miteinander zu verbinden. Schon in Monaco präsentierten sich beide Werften an einem Stand und hatten ein aktuelles Anschauungsobjekt von Wider Yacht mitgebracht: Die 50 Meter lange und rund 30 Millionen Euro teure Luxusyacht „Cecilia“ vom Typ Wider 165, die Platz für bis zu 12 Passagiere bietet. Für den Innenausbau der „Cecilia“ stellte die Lloyd Werft einen Mitarbeiter für die Bauaufsicht ab.
Wie Pallentin kürzlich ausführte, will man die Arbeit beider Unternehmen verknüpfen. So könnten in Ancona Yachten mit einer Länge von bis zu 55 Meter Schiff produziert werden, am Standort in Bremerhaven ab 90 Meter. Eine komplette Verlagerung für die Produktion kleinerer Yachten in Deutschland sieht Pallentin eher skeptisch, da der Markt zu klein sei und man derartige Yachten in Deutschland nicht zum üblichen Marktpreis bauen könne.
Mittlerweile arbeiten die Konstrukteure der Lloyd Werft an einem nächsten größeren Yachtprojekt um die 100 Meter Länge. Diese Pläne sollen bis zum Jahresende ausgearbeitet sein und dann dem Eigner vorgestellt werden, wobei sich die Lloyd Werft Hoffnung macht, dass das Projekt dann auch in den Docks an der Unterweser entstehen wird. CE/fab