LNG-Fähre für Stadtwerke Konstanz

Die seit 2010 fahrende „Lodi“ wird Vorbild für den Neubau, Foto: Stadtwerke Konstanz
Die norddeutsche Werft Pella Sietas versucht, am Bodensee Fuß zu fassen. Ein Auftrag für ein innovatives Fährschiff soll dabei helfen.
Die Hamburger Werft Pella Sietas baut für die Stadtwerke Koblenz eine Passagier- und Autofähre mit LNG-Antrieb. Das gab die Werft jetzt bekannt. Das Schiff soll eine Kapazität für 60 Pkw und 700 Passagiere haben. Es soll auf der Fährlinie Konstanz-Meersburg eingesetzt werden.
Im Design orientiert sich der Neubau am Fährschiff „Lodi“, das 2010 von der Bodan-Werft an die Stadtwerke Konstanz übergeben wurde. Neu ist allerdings der Antrieb mit LNG, der die Emission von Stickoxiden und Feinstaub in den beiden Städten am Bodensee erheblich vermindern soll.
Geplant ist, bei Pella Sietas einzelne Sektoren der neuen Fähre zu fertigen und diese dann per Binnenschiff und Lkw an den Bodensee zu transportieren. Die Endmontage der Sektoren und der Innenausbau sollen dann in Fußach im österreichischen Bundesland Vorarlsberg erfolgen. Sietas bezifferte das Auftragsvolumen mit rund 18 Millionen Euro. Die Ablieferung des Neubaus an die Stadtwerke Konstanz ist für Februar 2020 geplant. Unternehmensangaben zufolge ist der Auftrag auch deshalb von Bedeutung, weil die Werft so Zugang zu dem wichtigen Schifffahrtsrevier Bodensee erhalte.
Die seit 1928 bestehende Fährverbindung zwischen Konstanz und Meersburg ist für den Verkehr auch in überregionaler Hinsicht wichtig. Die Linie verbindet das durch den Bodensee eingegrenzte Konstanz mit dem Linzgau und im weiteren Einzugsbereich das Nord- und das Südufer des Bodensees im Verlauf der Bundesstraße 33. Außer Autos und Nutzfahrzeugen werden auch Motorradfahrer, Radfahrer und Fußgänger befördert. Bei rund 61.000 Fährfahrten pro Jahr werden Angaben der Stadt Konstanz zufolge 4,3 Millionen Personen und 1,4 Millionen Personenkraftwagen transportiert. Der Rund-um-die-Uhr-Fährbetrieb sichert etwa 150 Arbeitsplätze in der Region. pk