LNG-Tanker „Coralius“ zur Endausrüstung

„Doppel-Rumpf“-Impression aus dem NOK: die neue „Coralius“, begleitet von den beiden Schleppern „Watergeus“ (Kopf) und „Waterstroom“ (Foto: Behling)
Es kommt Schwung in das Zukunftsthema „LNG als alternativer Schiffstreibstoff“.
Neben wichtigen Grundsatzentscheidungen zum Aufbau einer flächendeckenden Flüssigerdgas-Infrastruktur kommen auch immer mehr LNG-Schiffe in Fahrt. Aktuelles Beispiel: der neue Produktentanker „Coralius“ (IMO 9761128). Auf dem Weg vom polnischen Stettin zur Endausrüstung bei Royal Bodewes in Papenburg war das zum Transport von Flüssigerdgas konzipierte, bei Bureau Veritas (BV) klassifizierte Spezialschiff am vergangenen Sonnabend auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ein Hingucker. Die Überführung erfolgte durch die beiden Schlepper „Waterstroom“ (60 Tonnen Pfahlzug, Baujahr 2008) sowie „Watergeus“ (25,5 Tonnen, 1995) der niederländischen Reederei Royal Wagenborg aus Delfzijl. In Rendsburg machte der insgesamt rund 180 Meter lange Konvoi in der Nacht zum Sonntag für einige Stunden fest, um dann am frühen Morgen gegen 7 Uhr seine Reise mit Ziel Papenburg fortzusetzen. Im kommenden Frühjahr soll die künftig in Rotterdam beheimatete „Coralius“ dann als erstes in Europa gebautes LNG-Bunkerschiff den Dienst aufnehmen und zum Beispiel Spezialterminals ansteuern.
Die Überführung im Video
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Video: GospodarkaMorska.pl
Die Bestellung des in seinen Tanks rund 5800 Kubikmeter LNG fassenden Frachters erfolgte im Januar 2015 durch Sirius Veder Gas AB. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen der niederländischen Anthony Veder Group, Rotterdam, sowie der schwedischen Sirius Shipping, Donsö. Beide Unternehmen verfügen über umfangreiche Expertise im Segment Gastransport. Die „Coralius“ fährt in einer Langzeitcharter für das norwegische Energie-Unternehmen Skangas. Es definiert sein Kerngeschäft in der Abbildung der kompletten LNG-Supply-Chain vor allem für den Schifffahrtssektor in Nordeuropa. Die jetzt für die Endausstattung vorgesehene „Coralius“ ist 99,60 Meter lang, 17,94 Meter breit und weist einen Tiefgang von 5,70 Metern auf. Für den Einsatz in nördlichen Regionen verfügt der Tanker über einen entsprechend verstärkten Rumpf und wurde in die Eisklasse 1 A eingestuft. Die niederländische Anthony-Veder-Gruppe betreibt aktuell eine Flotte von 30 Gastankern; bei Sirius sind es derzeit elf. EHA/FB