Lürssen-Werft „krönt“ Groß-Schwimmdock mit Dach

Visualisierung der geplanten Überdachung von Dock 10 bei Blohm+Voss, Foto: Lürssen
Starkes Signal zugunsten des Werften-Standortes Hamburg: Die mittelständische Lürssen-Werft-Gruppe wird 15 Millionen Euro in die weitere Ertüchtigung der Tochter Blohm + Voss investieren.
Wie es am Donnerstagnachmittag aus der Unternehmenszentrale in Bremen hieß, wird das Schwimmdock Nr. 10 mit einer gewaltigen Dachkonstruktion nachgerüstet. Für diese Arbeiten wird das Dock voraussichtlich nach Bremen geschleppt. Ein entscheidender Grund für die Großinvestition sei ein Neuauftrag der Lürssen-Werft für eine Yacht. Mit deren Bau sei inzwischen zwar bei Blohm+Voss in Hamburg begonnen worden. Auf ausdrücklichen Kundenwunsch sollen die Arbeiten an dieser Luxusyacht jedoch auf der Fr. Lürssen Werft in Bremen abgeschlossen, betont das Unternehmen.
Aufgrund der sehr exponierten Lage des Docks Nr. 10, unter anderem bestens einsehbar vom gegenüberliegenden Gebäudekomplex Landungsbrücken konnten in der Vergangenheit vergleichsweise einfach Fotos vom Baufortschritt oder auch von Details etwa von Luxusyachten gemacht werden. Bekannt ist auch, dass gerade die Besteller solcher im hohen dreistelligen Millionen- Euro- Betrag angesiedelten Aufträge größten Wert auf Diskretion legen.
Als vor wenigen Monaten eine im September 2018 durch ein spektakuläres Großfeuer bei Lürssen vernichtete Luxus-Yacht vollständig zerstört wurde – vermuteter, nicht bestätigter und dementierter Gesamtschaden: über 500 Millionen Euro – wurde das ausgeglühte Wrack später in Hamburg bei Blohm + Voss abgebrochen. Dabei entstanden auch viele aus Sicht der Werft äußerst unerwünschte Fotos, die jedoch allesamt aus dem öffentlichen Raum heraus aufgenommen worden waren.
Dank der künftigen Dachkonstruktion, nach Werftdarstellung eines der größten überdachten Schwimmdocks Europas, können künftig komplexe Arbeiten an Schiffen oder auch Yachten optimal witterungsunabhängig erfolgen.
Und auch auf diese Perspektive weist Dr. Klaus Borgschulte, Aufsichtsratsratsvorsitzender von Blohm+Voss, hin, dass das so angepasste Schwimmdock „ eine noch bessere Infrastruktur für potenzielle Marine-Neubau-Aufträge bietet“, zu denen auch das Zukunftsprojekt „MKS 180“ gehören könnte.
Blohm + Voss gehört seit 2016 zur Lürssen-Werft-Gruppe. Diese habe seitdem bereits gut 20 Million Euro in den Traditionsstandort an der Elbe investiert. EHA