Luxusliner „World Dream“ verlässt Baudock

Der jüngste Neubau der Meyer Werft in Papenburg hat das Baudock verlassen.

Mit der 335 Meter langen „World Dream“ wurde damit das zweite Kreuzfahrtschiff für die asiatische Reederei Dream Cruises ausgedockt. Das Unternehmen gehört zum Genting-Konzern. Für die Meyer Werft ist es der 44. Cruise-Neubau seit dem Start im Jahr 1985.

Gleich nach dem Ausdocken der „World Dream“ wurden am Ausrüstungskai der 75 Tonnen schwere Schornstein und die 35 Tonnen schwere Aluminiumverkleidung samt Reedereilogo mit einem Autokran auf dem Schiff montiert. In den nächsten Tagen folgen weitere Ausrüstungsarbeiten und Erprobungen am Schiff. Nach Angaben der Werft waren am Bau insgesamt bis zu 12.000 Beschäftigte und rund 800 Partnerunternehmen und Lieferanten beteiligt. Die Emsüberführung für See-Erprobungen ist für Mitte September geplant. Die Ausrüstung erfolgt im niederländischen Eemshaven, die offizielle Ablieferung Ende Oktober in Bremerhaven.

Die „World Dream“ ist das Schwesterschiff der baugleichen „Genting Dream“ und ist speziell auf die Bedürfnisse des chinesischen Kreuzfahrtmarktes ausgerichtet. An Bord gibt es 35 Restaurants und Bars, eine um das gesamte Schiff laufende 610 Meter lange Promenade, dazu Wellness- und Spabereiche, ein Theater mit 1000 Sitzplätzen, eine Poollandschaft mit sechs Wasserrutschen, eine Minigolfanlage und eine Kletterwand. Außerdem wird die „World Dream“ zwei kleine U-Boote mit sich führen, in denen jeweils bis zu vier Passagiere bis zu 200 Meter tief abtauchen können.

Pro Jahr gehen im Schnitt zwei neue Kreuzfahrtschiffe von der Werft in Papenburg via Ems auf Fahrt Richtung Nordsee. Das Auftragsbuch ist voll und reicht bis 2023. „Es wird sicher deutlich schwieriger zur Mitte des nächsten Jahrzehnts“, ahnt Werft-Sprecher Peter Hackmann. „Die Konkurrenz wartet in China auf uns, das wissen wir.“ Noch ist das Bauen von Hochsee-Kreuzfahrtschiffen Sache einer Handvoll europäischer Werften, zu denen die italienische Fincantieri-Werft (Marktanteil 28 Prozent), die STX-Werft Frankreich (18), die Meyer Werft Papenburg (22) und die Meyer Werft im finnischen Turku (18) gehören. Neuer Player ist seit 2016 der malaysische Genting-Konzern mit seinen Werften in Mecklenburg- Vorpommern (6).

Auch Genting setzt auf Asien als Markt. Dort werden große Kapazitäten im Hochseekreuzfahrtmarkt aufgebaut. Der internationale Branchenverband Clia stellte für 2016 einen Gesamtanteil von 9,2 Prozent fest. Das entspreche einem Anstieg von 38 Prozent gegenüber 2015.

Kreuzfahrtschiffe sind Großinvestitionen. Doch die Schiffbauer geben sich in dem Punkt wortkarg. Letztlich ist das Sache der Kunden, also der Reeder. Von hohen dreistelligen Millionenbeträgen, die auch in der Spitze schon mal die Milliardengrenze schrammen, ist auszugehen.

Ansprüche und Anforderungen steigen stetig. Die Brücke eines Kreuzfahrtschiffes ist längst ein High-Tech-Kommandostand. Unmengen von Daten werden permanent in die „Fleet Operation Center“ der Reedereien gesendet oder in Datenzentren von Firmen wie ABB, die 700 Schiffe per Fernüberwachung betreut und alle möglichen Daten live analysiert und den Crews bei Abweichungen Handlungsoptionen nennt.

Auch für das Wohlbefinden der Gäste gibt es einen Indikator, den „Comfort Optimizer“. Dabei geht es um Daten über Wellenhöhe, Windstärke und Geschwindigkeit.

In Halle 6 der Meyer Werft laufen längst die Arbeiten für das nächste Schiff – die „Norwegian Bliss“. Ablieferungstermin ist Frühjahr 2018. fab/lni/ce

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