Marine-Auftrag für German Naval Yards

Mit Hilfe zweier Schlepper passierte die 2002 in Dienst gestellte „Frankfurt am Main“ den NOK, Foto: Behling
Mit der „Frankfurt am Main“ hat sich die Kieler Werft German Naval Yards den Zuschlag für einen umfassenden Reparaturauftrag gesichert.
Der zu den drei größten Einheiten der deutschen Marine gehörende Einsatzgruppenversorger (EGV) soll in den kommenden Monaten im Dock 8a wieder seetüchtig gemacht werden. Grund für den Werftaufenthalt ist die Havarie des Marineschiffes im März dieses Jahres. Damals kam die „Frankfurt am Main“ in Wilhelmshaven vom Kurs ab und prallte mit dem Heck gegen das Mauerwerk der großen Seeschleuse. Erhebliche Schäden am Heckspiegel, die auch Antriebs- und Ruderanlage betreffen, waren die Folge und könnten sich auf einen siebenstelligen Betrag belaufen, heißt es in Marinekreisen. Über das konkrete Auftragsvolumen sei zwischen Marine und Werft aber Stillschweigen vereinbart worden.
Für German Naval Yards ist der Zuschlag ein Erfolg für das wichtige Marinegeschäft. So hatten sich neben der Kieler Werft auch andere Schiffbauunternehmen von Wolgast bis nach Wilhelmshaven um die „Frankfurt am Main“ bemüht. Die fälligen, umfangreichen Stahlarbeiten am Rumpf des 174 Meter langen und 24 Meter breiten EGV waren zur Auslastung des Stahlbaus schließlich sehr begehrt. Letztlich habe aber German Naval Yards das beste Angebot gemacht.
Vergangene Woche wurde das Marineschiff dann mit Hilfe des niederländischen Schleppers „Multratug 3“ von Multraship durch den Nord-Ostsee-Kanal gezogen. Auf der Elbe, im Kanal und der Kieler Förde assistierte die „Bugsier 3“ als Heckschlepper.
Sobald die „Frankfurt am Main“ im großen Trockendock der Werft liegt, sollen die Arbeiten beginnen. Die rund 200 Mitarbeiter von German Naval Yards werden dann den Sommer über ausgelastet sein.
Für das Schiffbauunternehmen ist es außerdem der zweite Auftrag innerhalb weniger Wochen, bei dem ein Marineschiff aus Wilhelmshaven nach Kiel geholt werden konnte. Erst im April hatte German Naval Yards die Fregatte „Hessen“ für eine In spektion zu Besuch. Außerdem verbuchte die Werft bei den Verhandlungen mit der Lürssen-Gruppe einen Erfolg und sicherte sich einen Teil des Auftrags über fünf neue Korvetten für die Deutsche Marine (THB 9. Juni 2017). FB/ger