Motoryachten in Bremen übernommen

Die „Rolldock Sky“ kann um sechs Meter abgesenkt werden, Foto: Eckardt
Zur Übernahme von Motoryachten hatte kürzlich im Neustädter Hafen in Bremen erstmals das halbtauchende Schwergutschiff „Rolldock Sky“ festgemacht.
Dabei ist auch die 47 Meter lange britische „Shergar“ verladen worden. Inzwischen hat die „Rolldock Sky“ die Weser mit Kurs auf den italienischen Hafen Genua wieder verlassen. Der für die niederländische Reederei RollDock Shipping BV in diesem Jahr übergebene, 142 Meter lange und 25,4 Meter breite Frachter gehört zu der aus fünf Einheiten bestehenden Rolldock-S- beziehungsweise -ST-Klasse, von der auch die Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG) 2013 beziehungsweise 2014 zwei modifizierte Einheiten, die „Rolldock Star“ und die „Rolldock Storm“, abgeliefert hat.
Am 16. März 2016 wurde der Semi-Submersible-Heavy-Load-Carrier „Rolldock Sky“ von der indischen Werft Larsen & Toubro, Hazira, in Mumbai ausgeliefert. Auf der Jungfernfahrt nach Rotterdam übernahm das Schiff unter anderem verschiedene Baggeranlagen in Jebel Ali, UAE. Die baugleichen Schwestern „Rolldock Sun“ beziehungsweise „Rolldock Sea“ hatte Rolldock bereits 2010 und 2011 von der zum indischen Technologiekonzern Larsen & Toubro (L&T) gehörenden Werft in Kattupalli, nördlich von Chennai, übernommen.
Von den bereits 2006 bestellten acht Schiffen konnte L&T bis 2011 nur die „Rolldock Sun“ und die „Rolldock Sea“ abliefern, so dass die Zusammenarbeit von Rolldock und L&T zunächst 2013 endete. Wegen der Bauverzögerungen wurden die Neubauten 7 und 8 storniert. Zugleich erhielt die FSG die Aufträge für zwei modifizierte Neubauten. Auf eigene Rechnung fertigte die Werft zunächst ein drittes Schiff, das nach mehreren Inspektionen und baulichen Nachbesserungen dann doch noch im Frühjahr 2016 von dem ursprünglichen Auftraggeber unter dem Namen „Rolldock Sky“ abgenommen wurde.
Die multifunktionalen Spezialschiffe, die für den Transport von anspruchsvoller und schwerer Projektladung genutzt werden, zeichnen sich durch maximale Flexibilität aus und bieten verschiedene Möglichkeiten, be- und entladen zu werden. Die beiden Liebherr-Bordkrane können dabei Güter von bis zu 700 Tonnen Gewicht bewegen. Zudem verfügt das Schiff über eine höhenverfahrbare Heckrampe, die bis maximal 4000 Tonnen belastet werden kann, und entsprechend einstellbare Lukendeckel, um sich an verschiedene Pierhöhen in den Häfen anpassen zu können. Damit ist eine Be- und Entladung von bis zu 3000 Tonnen schweren Einzellasten auf dem klassischen RoRo-Weg möglich. Dazu lässt sich das Schiff um etwa sechs Meter absenken – für die Aufnahme von schwimmender Ladung bis zu einem Gewicht von 7000 Tonnen nach dem Float-in-Float-out-Prinzip in dem rund 17.000 Kubikmeter fassenden und 116 Meter langen Laderaum.
Die in Rotterdam beheimatete „Rolldock Sky“ verfügt über zwei je 4500 kW starke Wärtsilä-Hauptmotoren. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 18 Knoten. CE/FBi