MV Werften: Genting muss Beitrag leisten

Im Ringen um den Fortbestand der MV Werften sieht Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) den Eigentümer Genting Hongkong dringend am Zug. „Wir erwarten endlich klare Aussagen, wann das Gutachten zur Zukunft des Konzerns kommt und welchen Beitrag Genting selbst zur Rettung der Werften leistet“, sagte Glawe im Schweriner Landtag. Nach Angaben des Wirtschaftsministers wird der Präsident der Genting-Gruppe, Colin Au, in dieser Woche zu weiteren Gesprächen in Berlin und Schwerin erwartet.

Vergangenen Donnerstag hatte Glawe an einer gemeinsamen Anhörung von Finanz- und Wirtschaftsausschuss zur aktuellen Situation der drei Schiffbaubetriebe in Wismar, Rostock und Stralsund teilgenommen. Dabei sei es auch um das Thema Stellenabbau gegangen. Dem Vernehmen nach steht ein Drittel der rund 3200 Arbeitsplätze zur Disposition. Ziel bleibe, den Stellenabbau so gering wie möglich zu halten, unter anderem durch die Übernahme zuvor ausgelagerter Fertigungsschritte oder den Bau neuer, kleinerer Kreuzfahrtschiffe.

Wie Glawe weiter sagte, sind inzwischen wieder etwa 600 Werftarbeiter in verkürzten Schichten mit dem Weiterbau des Kreuzfahrtschiffes „Global 1“ in Wismar beschäftigt. In Stralsund werde an der Fertigstellung der eisgängigen „Endeavor“ gearbeitet. Der Großteil der Beschäftigten ist aber weiterhin im Wartestand und bezieht Kurzarbeitergeld.

Für die Fortführung der MV Werften werden dem Vernehmen nach staatliche Darlehen in Höhe von 570 Millionen Euro benötigt, von denen der Bund zwischenzeitlich 193 Millionen bewilligte. Um aber gänzlich unter den sogenannten Rettungsschirm zu kommen, sind noch positive Gutachten zu den Zukunftschancen der Werften und von Genting insgesamt nötig.

Die neuerlichen Werftenhilfen des Staates werden von den Landtagsfraktionen unterschiedlich bewertet. Während die AfD ihre Vorbehalte erneuerte, bekannte sich die SPD zu den beabsichtigen Hilfen, um möglichst viele der maritimen Industriearbeitsplätze in Rostock, Stralsund und Wismar zu sichern. Die Linke warb für kreative Lösungen zum Erhalt möglichst vieler Stellen. Denkbar sei etwa eine kollektive Arbeitszeitreduzierung. bek/lmv

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben