Neptun Werft liefert aus neuer Halle

Die neue Produktionshalle dominiert das Gelände der Neptun Werft, Foto: Neptun Werft
Die Neptun Werft in Rostock hat die erste Floating Engine Room Unit (Feru) für das künftige Kreuzfahrtschiff „Norwegian Encore“ ausgedockt. Das 140 Meter lange und 42 Meter breite schwimmfähige Maschinenraummodul soll dafür noch im Laufe dieser Woche zur Meyer Werft nach Papenburg überführt werden, teilte das Schiffbauunternehmen jetzt mit.
Die Sektion ist zugleich die erste ihrer Art, die in der neuen Neptun-Produktionshalle in Warnemünde gebaut wurde. Die 180 Meter lange, 65 Meter breite und 58 Meter hohe Halle ist seit dem vergangenen Frühjahr in Betrieb. „Mit dem Modul für die ,Norwegian Encore‘ hat das neue Fertigungsgebäude seine erste Bewährungsprobe bestanden“, betont Manfred Ossevorth, Geschäftsführer der Neptun Werft. „Die Halle bietet alle baulichen und technischen Voraussetzungen, um künftig vier Ferus pro Jahr abzuliefern und perspektivisch sogar sechs“, stellt er in Aussicht.
Die jüngste Feru ist Unternehmensangaben zufolge das nunmehr neunte Maschinenraummodul, das die Neptun Werft innerhalb der Meyer-Gruppe an die Werften in Papenburg und Turku abliefert. Die Nächste sei bereits bestellt: So soll in Rostock jetzt ein solches Modul für das Kreuzfahrtschiff „Iona“, das von P&O Cruises bei der Meyer bestellt wurde, entstehen.
Die komplett ausgerüsteten Ferus gelten als Herzstück der Cruise-Neubauten. In den Modulen sind auf vier Decks alle Antriebs- und Versorgungssysteme für die Luxusliner untergebracht, erklärt die Neptun Werft.
Parallel zu den Ferus entstehen in Rostock aber auch Flusskreuzfahrtschiffe. Aktuell fertigt die Neptun Werft mit ihren rund 550 Mitarbeitern sechs Schiffe der „Viking Longship Class“. Die jeweils 135 Meter langen Neubauten sind für die US-Reederei Viking River Cruises bestimmt.
Die „Norwegian Encore“ wiederum entsteht im Auftrag der Norwegian Cruise Line. Mit 167.800 BRZ vermessen, soll der Liner im Herbst 2019 in Fahrt kommen. Auf knapp 325 Meter Länge und 41 Meter Breite sollen dann rund 4000 Passagiere Platz finden.
Auf den Werften in Papenburg, Rostock und Turku werden laut Unternehmensangaben bis ins Jahr 2024 insgesamt 23 neue Cruiser gebaut. Dafür, betont die Werftengruppe, würden weiter qualifizierte Mitarbeiter gesucht. ger