Neubau für die Zentralschweiz

Die 26 Meter lange „Switzerland“ fährt für die 1357 gegründete SNG aus Luzern, Foto: Stahlbau Müller
Stahlbau Müller aus Kempenich-Spessart, seit 2009 auch Inhaber der traditionsreichen Werft in Remagen-Oberwinter, hat jetzt das erste von zwei Fahrgastschiffen in die Schweiz geliefert.
Die für 200 Personen zugelassene „Switzerland“ wurde von der über 650 Jahre alten Sankt Niklausen Schiffgesellschaft Genossenschaft in Luzern auf dem Vierwaldstättersee in Dienst gestellt. Aufgrund von mehreren größeren Straßenbaustellen in Deutschland musste der 26 Meter lange, acht Meter breite und 1,20 Meter tiefgehende Neubau aus Oberwinter nach seiner ersten Erprobungsfahrt auf dem Rhein von Andernach bis nach Rheinfelden bei Basel per Schubverband überführt werden. Dort erfolgte die Demontage und Verladung der Großsektionen auf drei Schwertransporter, die in zwei Nächten nach Stansstad gelangten. Dort wurden die drei Schiffsteile wieder zusammengefügt und der komplette Innenausbau durch ortsansässige Unternehmen vorgenommen. In Luzern konnte schließlich am 14. April die Taufe durch Dominique Gisin, Olympiasiegerin im Ski Alpin, vollzogen werden.
Das Yacht-Design der „Switzerland“ stammt von Rainer Ritzdorf Schiffs- und Industrietechnik aus Remagen. Bei der Planung dieses hochmodernen Neubaus legte die SNG besonderen Wert auf Ökonomie und Ökologie. Sämtliche schiffbautechnischen Berechnungen des Rumpfes basieren auf dem Antrieb mittels zweier 200-kW-Elektromotoren. Der Schub der Motoren wird über zwei konventionelle Wellenanlagen übertragen.
Auf die „Switzerland“ folgt als weiterer Neubau der Werft für die Schweiz das 20 Meter lange und 5,50 Meter breite, dieselelektrisch angetriebene „Katja Boat“, mit dem ein neu gegründetes Unternehmen exklusive Rundfahrten von der Promenade in Locarno auf dem Lago Maggiore für maximal 60 Passagiere anbieten will.
Zur Lieferung im Frühjahr 2017 konnte Werftinhaber Günter Müller kürzlich ein weiteres Fahrgastschiff unter der Baunummer 12 buchen. Es soll in den vorpommerschen Boddengewässern eingesetzt werden und die 20 Jahre alte „Likedeeler“ erset zen. ED/pk