Neuer Lösungsanlauf im Metall-Tarifstreit

Im Tarifstreit der Metall-und Elektroindustrie haben Arbeitgeber und IG Metall am Donnerstag in Köln einen weiteren Lösungsversuch gestartet. Falls in der mittlerweile fünften Verhandlungsrunde in Nordrhein-Westfalen ein Durchbruch gelingt, könnte dies Vorbildcharakter auch für die anderen Tarifbezirke haben.

Bis zum frühen Abend zeichnete sich zunächst jedoch noch kein Ergebnis ab. Bundesweit wird für rund 3,8 Millionen Beschäftigte verhandelt, davon rund 700.000 in NRW. Die Gespräche in den anderen Tarifgebieten sind vorerst zurückgestellt.

Noch vor Beginn der mit einer halbstündigen Verspätung gestarteten Gespräche hatten die Verhandlungsführer beider Seiten, Knut Giesler für die IG Metall und Arndt Kirchhoff vom Arbeitgeberverband Metall NRW, konstruktive Verhandlungen angekündigt. Kirchhoff stellte "ernsthafte Gespräche" in Aussicht.

"Wenn sie sich nicht bewegen, tragen sie die Verantwortung für eine weitere Eskalation nach Pfingsten", hatte Giesler zuvor mit Blick die Arbeitgeber vor rund 8000 Teilnehmern einer Kundgebung gesagt. Notwendig seien "deutliche Schritte". Ein Lösung um jeden Preis werde es mit der IG Metall jedoch nicht geben, kündigte er an. Für den Fall des Scheiterns hat die IG Metall bereits mit neuartigen Tagesstreiks gedroht. Auch die Verhandlungen waren erneut von Warnstreiks begleitet worden.

Auseinanderliegende Forderungen

Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr Geld innerhalb einer einjährigen Laufzeit. Die Arbeitgeber haben für 24 Monate Entgelterhöhungen in zwei Stufen angeboten, die sich auf 2,1 Prozent summieren - dazu soll es einmalig 0,3 Prozent geben. Außerdem haben die Arbeitgeber Sonderregelungen für wirtschaftlich schwache Betriebe vorgeschlagen.

Die Tarife für Deutschlands wichtigsten Industriezweig werden regelmäßig zunächst regional verhandelt. Im Laufe der Gespräche kristallisiert sich dann ein Pilotbezirk heraus, dessen Abschluss auf die anderen Tarifgebiete übertragen wird. In Nordrhein-Westfalen war zuletzt im Jahr 2010 ein Pilotabschluss gezimmert worden.

Sollten die Gespräche nicht zum angestrebten Erfolg führen, könnte am Freitag auch in Baden-Württemberg weitergesprochen werden. Die bereits für den Mittwoch vereinbarte Gespräche im Dauer-Pilotbezirk waren auf Freitag verschoben worden. An den Verhandlungen in Köln nehmen die Bundesspitzen der IG Metall und des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall teil. dpa/pk

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben