Neuer Milliardenauftrag für Meyer Werft

Der amerikanische Disney-Konzern lässt zwei neue Kreuzfahrtschiffe bei der Papenburger Meyer Werft bauen.

Die beiden Luxusliner sollen 2021 und 2023 fertiggestellt werden, teilte ein Werftsprecher mit. Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet worden. Die Schiffe sind jeweils 135 000 Bruttoregistertonnen groß und sollen rund 1250 Gästekabinen haben.

Über die Kosten haben Meyer und Disney Stillschweigen vereinbart. Nach Informationen aus Branchenkreisen liegt der Preis pro Luxusliner bei mehr als 600 Millionen Euro. Details des Designs, technische Daten wie Länge, Breite, Tiefgang, Antrieb, Geschwindigkeit, Klassifikationsgesellschaft, Besatzungsanzahl und Passagierkapazität sowie die Namen und die späteren Einsatzgebiete wurden ebenfalls nicht mitgeteilt.

Die Meyer Werft hat bereits zwei Kreuzfahrtschiffe für den amerikanischen Unterhaltungskonzern gebaut. Im Jahr 2010 verließ die „Disney Dream“ die Werft im Emsland und ein Jahr danach die „Disney Fantasy“. Zum Vergleich: Die 340 Meter langen und 37 Meter breiten Luxusliner mit rund 130.000 BRZ waren die damals größten Passagierschiffe, die in Deutschland gebaut wurden. Sie haben Platz für bis zu 4000 Passagiere.

Noch größer waren die 2015 übergebene „Anthem of the Seas“ (168.666 BRZ, 348 Meter Länge, 41 Meter Breite, 4900 Passagiere) und die „Norwegian Escape“ (164.400 BRZ, 335 Meter Länge, 41 Meter breit, 4248 Passagiere).

Die Reederei des Disney-Konzerns, die Disney Cruise Line, spricht vor allem Familien als Kundengruppe an. Zur Flotte gehören auch die „Disney Magic“ und die „Disney Wonder“. Die 294 Meter langen Luxusliner mit Platz für jeweils 2700 Passagiere und rund 950 Besatzungsmitglieder. Die Schiffe entstanden auf der italienischen Fincantieri Werft in Marghera. Die Jungfernfahrten starteten am 30. Juli 1998 und am 15. August 1999.

Zur Unternehmensgruppe der Meyer Werft gehören auch die Neptun-Werft in Rostock und die Werft im finnischen Turku. Die Auftragsbücher aller Schiffbaustandorte sind voll. Elf Kreuzfahrtschiffe, acht Flusskreuzer, ein LNG-Gastanker und eine Fähre werden in den nächsten Jahren von Neptun und Meyer geplant, konstruiert und gebaut. In Turku entstehen sechs Luxusliner und eine Fähre. „Mit diesen Auftragsbüchern und der konsequenten Umsetzung der Unternehmensstrategie haben die Werften sehr große Chancen, im international stark umkämpften Schiffbaumarkt zu bestehen“, so das Management.

Der Entschluss der Geschäftsführung, die Unternehmenszentrale nach Luxemburg zu verlagern, um die Einrichtung eines Aufsichtsrats zu umgehen, hatte im vergangenen Sommer für Kritik gesorgt. In Papenburg beschäftigt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge mehr als 3300 Menschen. FBi

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben