Noch mehr Jobs dank vollem Orderbuch

Der Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern liegt wieder auf Erfolgskurs. Die verschiedenen Werften des Flächenbundeslandes sind gut ausgelastet, sie investieren und bauen zudem ihren Personalstamm weiter auf. Zu diesen erfolgreichen Schiffbauern gehört auch die Neptun Werft in Rostock-Warnemünde, seit 1997 Teil der Meyer-Werft-Gruppe aus Papenburg/Ems.

„Wir haben gut zu tun“, freut sich Werft-Geschäftsführer Manfred Ossevorth. Und diese gute Auslastung, die nach heutigem Sachstand bis 2023 gewährleistet ist, hat zum Beispiel auch diese Konsequenzen: Noch im laufenden Jahr sollen zur Kernbelegschaft weitere 100 Facharbeiter und Ingenieure dazukommen. Der 46-jährige Werft-Manager ist dabei zuversichtlich, dass er mit seiner Personalinitiative erfolgreich sein wird, denn Fachkräfte sind und bleiben rar. „Als Teil des Familienunternehmens Meyer Werft stehen wir für Beständigkeit, und das schätzen die Menschen.“ Gemeinsam mit den Beschäftigten der für jedes Werftunternehmen inzwischen unverzichtbaren Fremdfirmen, also Unterauftragnehmern, sind damit derzeit auf der in Rostock-Warnemünde angesiedelten Werft rund 1300 Schiffbauer und andere Fachleute tätig.

Dabei hat sich das Geschäftsmodell der 1850 gegründeten Traditionswerft über die Folgejahrzehnte stark verändert: Der Betrieb, der früher auch als Reparaturwerft firmierte und in seiner Geschichte mehr als 1500 Schiffsneubauten unterschiedlichster Art konstruierte, fertigte und auslieferte, präsentiert sich heute als eine echte Spezialwerft.

Ein bedeutendes Standbein ist dabei heute der Bau von Flusskreuzfahrtschiffen. Sie entstehen gewissermaßen in Serie. Ein wichtiger Kunde: die in Basel beheimatete Viking-Reederei. Allein für dieses Unternehmen bauten die „Neptuner“ bis heute über 50 Einheiten. Die Flusskreuzer von heute sind dabei gewissermaßen die kleinen Schwestern der großen Hochseekreuzfahrtschiffe. Auch sie bieten den Reisenden jede Menge Luxus. Flussreisen sind in Europa weiterhin stark gefragt. Ossevorth weiter: „Aktuell werden sechs Einheiten pro Jahr bei uns gebaut.“ Er sei zuversichtlich, dass aber weitere Schiffe aus diesem Segment in den kommenden Jahre entstehen werden.

Das zweite Standbein der Werft stellt „Ferus“ dar. Die Abkürzung steht für „Floating Engine Room Units“. Das Ganze steht für rund 140 Meter lange Maschinenraum-Module, die in die Hochsee-Kreuzfahrtschiffe eingebaut werden. Die Rostocker sind damit ein zentraler Zulieferer innerhalb der Meyer-Werft-internen Produktions- und Lieferkette. Deren zentrale Fertigungsstätten für die Luxusliner stehen in Papenburg/Ems und im südwestfinnischen Turku. Ossevorth: „Wir bauen gewissermaßen die Herzstücke dieser Schiffe.“ Alles ist genau getaktet. Etwa 16 Wochen werden für den Bau dieser gewaltigen, rund 12.000 Tonnen schweren Bausegmente benötigt. Sind die Module fertig, werden sie mittels Schleppverband zu den jeweiligen zentralen Fertigungsstätten verschifft und danach in das im Bau befindliche Kreuzfahrtschiff integriert. EHA/dpa

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