Nordic liefert Spezialschiff für Russland

Das erste von zwei Spezialschiffen für das russische Transportministerium hat jetzt die Nordic Yards in Wismar verlassen.

Das für arktische Regionen konstruierte Offshore-Spezialschiff „Beringov Proliv“ startete jetzt von Cuxhaven aus zur Überführungsfahrt nach Sachalin an der russischen Pazifikküste. Zuvor hatte das Schiff im norwegischen Flekkefjord seine Pfahlzugprobe mit Erfolg absolviert.

Anschließend nahm die „Beringov Proliv“ Kurs auf den niedersächsischen Hafen. Hier löschte die Besatzung am Liegeplatz 3 des Europakais bei Cuxport die Erprobungsausrüstung und ergänzte für die Überführungsfahrt Vorräte und Ausrüstung. Anschließend startete das Schiff zu seiner Überführungsfahrt nach Sachalin. Da die Nord-Ost-Passage bereits vereist ist, wählte die Besatzung die Route durch den Suezkanal. Die rund 12.000 Seemeilen lange Passage soll in etwa 40 Tagen bewältigt werden. Die „Beringov Proliv“ soll zusammen mit dem Schwes terschiff „Murman“ künftig für Eskort-, Rettungs- und Bergungsaufgaben in den arktischen Gewässern Russ lands eingesetzt werden. Dazu werden diese beiden Schiffe für den FSI Sea Rescue Service von Rosmorrech flot, der Flotte des Transportministeriums, bereedert.

Bei Nordic Yards wurden die Schiffe unter den Baunummern 217 und 218 am Standort Wismar gebaut. Es sind die ersten Neubauten des Typs MPSV06. Die Taufe der Schiffe war bereits am 19. Februar anlässlich des Aufschwimmens erfolgt – nach rund 17-monatiger Bauzeit.

Die Schiffe sind die ersten derartigen Einheiten einer deutschen Werft. Die in St. Petersburg beheimatete „Beringov Proliv“ soll nach der Überführung in Korsakow an der Halbinsel Sachalin beheimatet werden. Die „Murman“ bekommt ihren Standort in Murmansk am Westausgang der Nord-Ost-Passage.

Die Schiffe sind 87,7 Meter lang, 18,5 Meter breit und haben einen Tiefgang von 6,52 Metern. Sie verfügen über zwei Pod-Antriebe, die von vier Generatorsätzen mit jeweils 2880 Kilowatt Leistung gespeist werden. Mit diesem Antrieb erreichen die Schiffe eine Geschwindigkeit von 15 Knoten und haben auch entsprechende Eisklasse, um Eis mit einer Dicke bis zu einem Meter mit 1,5 Knoten zu durchfahren. Für Notfallaufgaben gibt es eine Schleppwinde für 100 Tonnen und zwei Ankerwinden. Außerdem eignen sich die Schiffe auch als Notschlepper und Führungsschiffe für Rettungsoperationen.

Zur Ausstattung der „Beringov Proliv“ und der „Murman“ gehören spezielle Speedboote, ausschwenkbare Öl-Skimmer und ein Heckgalgen (A-Frame) für Gewichte bis zu 80 Tonnen. An Bord können außerdem Taucherglocken, Mini-U-Boote und anderes Tiefsee-Equipment für den Einsatz in Wassertiefen von bis zu 1000 Metern untergebracht werden. Ein Hubschrauber-Landedeck auf dem Vorschiff gehört ebenso zur Ausrüstung wie Positionierungssysteme.

Bei der Modernisierung der russischen Handels- und Spezialflotte knüpfen die beiden Neubauten „Beringov Proliv“ und „Murman“ an eine Serie von 14 Spezialschiffen der „KIL“-Klasse an, die 1965 bis 1990 auf der Neptun Werft in Rostock gebaut wurden. Diese Schiffe haben sich in Russ land bei vielen Einsätzen als zuverlässige Arbeitsgeräte bewährt. FB/fab

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