„Nordlicht“ fährt mit neuen Waterjets

Der Passagierkatamaran „Nordlicht“ ist nach einem rund zweiwöchigen Werftaufenthalt wieder in Fahrt gekommen.

Bei der Fassmer-Werft in Berne hat das 29 Jahre alte Schiff (IMO 8816015) unter anderem neue Waterjets bekommen. Die Aggregate, für deren Installation die Reederei AG Ems rund 500.000 Euro investierte, kamen von Rolls-Royce. Die modernen Wasserstrahlantriebe können Reedereiangaben zufolge mit bis zu 23 Prozent mehr Effizienz betrieben werden. Außerdem sollen sie Vorteile im Hinblick auf Gewicht, Schwerpunkt, Wartungsfreundlichkeit und Manövriersicherheit bieten. „Die ‚Nordlicht‘ ist immer noch in einem hervorragenden Zustand“, sagte Claus Hirsch, Technischer In spektor der AG Ems.

In rund 45.000 Betriebsstunden habe der Katamaran immerhin etwa eine Million Seemeilen zurückgelegt. „Aber die Technik hat sich weiterentwickelt, und nun war es an der Zeit, die Jets zu erneuern“, erläuterte Hirsch. Die Werftarbeiten verliefen planmäßig, so dass die „Nordlicht“ jetzt auch ihren regulären Fahrplan auf der Route zwischen Emden in Niedersachsen und der Insel Borkum wieder aufnehmen konnte.

Die 36,10 Meter lange und 9,44 Meter breite Hochgeschwindigkeitsfähre ist mit 435 BRZ vermessen und bietet Raum für bis zu 272 Passagiere. Der Hauptantrieb besteht aus zwei 16-Zylinder-Viertakt-MTU-Dieselmotoren mit einer Leistung von 2040 Kilowatt und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 32 Knoten. Die „Nordlicht“ war 1989 Jahre von der norwegischen AS Fjellstrand Aluminium Yachts abgeliefert worden. Seitdem verkehrt sie täglich auf der rund einstündigen Überfahrt zwischen dem deutschen Festland und den Ostfriesischen Inseln. Anfangs wurde der Katamaran auch für Reisen nach Helgoland, Bremerhaven, Föhr oder nach Ameland eingesetzt. Die AG Ems gilt in der europäischen Fährschifffahrt als Pionier. Die Reederei setzte als erste auf Flüssigerdgas für den Schiffsantrieb. In umfangreichen Um- und Nachrüstungsarbeiten wurde dafür die „Ostfriesland“ fit gemacht und kam am 17. Juni 2015 als erste LNG-Fähre wieder in Fahrt.

Vorreiter "Helgoland"

Und auch bei der zur Unternehmensgruppe gehörenden Reederei Cassen Eils setzt man auf den alternativen Treibstoff. Dort übernimmt seit Dezember 2015 die „Helgoland“ die Vorreiterrolle. Sie verkehrt zwischen Cuxhaven und der zum Kreis Pinneberg gehörenden Hochseeinsel.

31 Millionen Euro hatte das Unternehmen in den bei Fassmer entstandenen Neubau investiert. Die beiden darin installierten Wärtsilä-Hauptmaschinen ermöglichen mit einer Leistung von 5000 Kilowatt eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Knoten.

Die Reederei wurde 1889 als Aktiengesellschaft für den Seebäderverkehr von Emden nach Borkum gegründet. Ihr Kerngeschäft ist der See liniendienst von Emden und Eemshaven nach Borkum. Ihre Geschäftsfelder wurden durch Übernahme der Borkumer Kleinbahn, Vergrößerung der Flotte und Einstieg in den Luftverkehr erheblich erweitert. ger/CE

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